WMR96 – Die Birthday-Ausgabe

Endlich! Nach fast einem viertel Jahr mussten wir mal wieder miteinander reden. Und wie! Ausgerechnet an Max seinem Geburtstag haben wir mal wieder über drei Stunden gequatscht. Es gab ja auch viel zu besprechen. Wie geht das eigentlich mit dem Kinderkriegen? Was ist eigentlich grad mit Europa los? Und wo kommen auf einmal die vielen Nazis her? All diese Fragen werden ausführlichst beantwortet.

Ein paar Links:

14 Gedanken zu „WMR96 – Die Birthday-Ausgabe

  1. herzlichen glückwunsch zum geburtatag&für das baby. wow, >5kg??? das ist echt krass. das kind meiner schwester kam „etwas“ zu früh auf die welt&wog unter 600g, also praktisch ein zehntel. wie unterschiedlich die natur doch ist.

      • Naja, ich würde den Artikel eher als Hinweis darauf sehen, dass eine allgemeine Tarifbindung ne feine Sache wäre:

        “ Der Anstieg der Tariflöhne und -gehälter hat laut WSI entscheidend zu dem Aufschwung beigetragen. Diese lagen den Angaben zufolge im vergangenen Jahr real um 10,9 Prozent höher als im Jahr 2000. Bundesweit gilt für gut 19 Millionen Arbeitnehmer ein Tarifvertrag. “

        Wenn ich das dann richtig verstehe und insgesamt nur +1,4% Reallohnsteigerung ankommen, sind für die restlichen Arbeitnehmer (ohne Tarifvertrag) wohl offensichtlich die Reallöhne gesunken?! Was jetzt aber auch an einer (von euch ja auch beschriebene) deutliche Ausweitung des Niedriglohnsektors
        liegen könnte.

        Ich persönlich sehe daher das Problem im auseinandergehen der Lohnscheren (zB gut bezahlte Jobs mit Tarifbindung aber die Leiharbeiter die auch in der Fabrik arbeiten, werden wesentlich schlechter bezahlt).

        Ich nehme es so wahr, dass aktuell viele Leute in Deutschland noch gut von ihrem Lohn leben können (was man ja auch an der Reiseindustrie ablesen kann) aber leider reicht es bei immer mehr Menschen trotz Vollzeitjob absolut nicht mehr.

        Daher denke ich persönlich der Mindestlohn sollte flächendeckend ausgerollt und zügig nach oben korrigiert werden um die aktuell nicht so toll verdienenden besser zu stellen (was auch dem Binnenkonsum stärken sollte).

        • Was du gerade beschreibst ist die aufklappende Schere: ein Teil verdient mehr, ein anderer Teil nicht oder sogar immer weniger. Den einen geht es ganz gut und teilweise immer besser, beim Rest wird die Luft zusehends dünner. Ich glaube der Mindestlohn kann keine alleinige Lösung sein, weil er ein rein politisches Instrument ist und mit Sicherheit jetzt jahrelang nicht mehr angefasst wird.

  2. Auch von mir herzlichen Glückwunsch zur Geburt! Danke für deinen ausführlichen Bericht Max, der mir als Vater von zwei Kindern (übrigens eines auch ein Frühchen von 600 Gramm) bei all dem Alltag noch mal in Erinnerung gerufen hat, wie wertvoll, bereichernd und – am Anfang – seltsam es ist, Kinder zu haben.
    Ich bin gespannt auf die nächsten Jahre und auf deine Berichte!

  3. Zum Thema Griechenland und Säuglingssterblichkeit:
    http://scienceblogs.de/gesundheits-check/2015/07/13/die-saeuglingssterblichkeit-in-griechenland/

    Zum Thema „Asylkritiker“ sind Terroristen:

    Zitat der taz von 2011 „Die Bahnanlagen-Brandsatzleger sind weder Linksterroristen noch orientierungslose Spinner. Ihre Kapitalismuskritik hat durchaus Berechtigung – ihre Mittel hingegen nicht.“

    So ändert sich die Meinung 🙂

    Zusammenfassend kann man da wohl sagen. Die Regeln sind gut wenn sie mir nützen.

  4. Zum Thema Griechenland möchte ich einiges Sagen, da kleine Themen und zusammenhänge in meinen Augen in eurem Podcast etwas zu kurz gekommen ist.

    2010 wurde erkannt, dass Griechenland angeblich überschuldet ist. HIer geht es schon los, denn auch die USA oder auch Deutschland können ihre Schulden zurück zahlen. Die Staaten sind darauf angewiesen, mit neuen Schulden alte Schulden zu begleichen. Aber wie dem auch sei, Griechenland hat keine neuen Gläubiger gefunden und konnte somit die Schulden nicht mehr begleichen.

    Das war noch mitten in der Anfangszeit der Finanzkrise von 2008 die bis heute anhält. Zu diesem Zeitpunkt, war die Finanzwirtschaft Weltweit noch in der Hochphase der Krise und somit konnte die Finanzindustrie die Politik davon überzeugen, die Schulden zu übernehmen. Dieses wurde in Form von neuen Krediten an die Griechen über die EZB formal abgewickelt. Das Geld aus den Krediten ging nur zu einem sehr geringen Teil nach Griechenland, dass meiste ging in die Finanzindustrie (es st nicht so, dass gar kein Geld nach Griechenland ging). Die Finanzindustrie sind dabei nicht nur Banken, es sind auch Kreditinstitute aller Art also auch auch Staatliche, Versicherungen und in Deutschland auch die Sparkassen usw.. Somit haben wir alle, die wir in der privaten Finanzwirtschaft unser Geld anlegen von der Krisenstrategie erst mal profitiert, denn sonst würden jetzt fast alle privaten Rentenversicherungen, Krankenversicherung und Bausparverträge usw. nichts mehr Wert sein, weil die Firmen in ernster finanzieller Notlage wären. Wie immer in solchen Situationen, war es die Finanzindustrie aus USA, Großbritannien und Deutschland die hier die Politik bestimmt hat.

    Nun wird es aber kompliziert. Denn jetzt hat die Umschuldung stattgefunden und die Länder (EZB) sind jetzt die Gläubiger von Griechenland. Damit kann die Finanzindustrie bzw. die Industrie allgemein Griechenland wieder als neues Anlageobjekt sehen. Die Frage ist nur, wer kann jetzt wie am besten sein Geld in Griechenland investieren.

    Das ist die entscheidende Frage und je nach Beantwortung kommt die Politik auf unterschiedliche Lösungen. Wenn Herr Schäuble fordert, dass Griechenland sparen soll und privatisiert werden soll, dann macht er das aus der Sicht der deutschen Industrie (Flughafenbetreiber, Schiffshafenbetreiber, Strom- und Wassererzeuger). Konkurrenten sind hier China und teilweise die USA, aber es ist davon auszugehen, dass die deutsche Industrie hier bessere Karten hat als in Afrika, wo China groß im Geschäft ist oder der nahe Osten, wo die USA diktiert wer welche Geschäfte machen darf. Daher die Haltung von Herrn Schäuble.

    Andere wiederum möchten eine Entschuldung mit anderen Auflagen. Hier ist immer wichtig zu schauen, wer fordert welche Art der Entschuldung und welche Geschäfte können mit dem jeweiligen Vorschlag am besten gemacht werden. Besonders die Finanzindustrie in den USA ist hier im Auge zu behalten, dort stehen sehr große Pensionskasse mit viel Geld herum, dass Investiert werden möchte.

    Das ist soweit alles ganz normal bei einem Staatsbankrott, also immer dann wenn der IWF mit im Spiel ist, bis auf die Schuldenübernahme durch die EZB.

    Was in Griechenland so problematisch ist, ist dass niemand ein ernstes Interesse hat einen Funktionierenden Staat mit Sozialsystem, Steuersystem, Rechtssystem usw. zu etablieren. Was wir hier sehen, sind die Lösungsvorschläge die sonst bei afrikanischen, asiatischen oder südamerikanischen Staaten gang und gäbe sind und die noch nie zu einem funktionierenden Staatsgebilde geführt haben.

    Und hier liegt das Problem der griechischen Schuldenkrise. Die europäischen Politiker verhalten sich so, wie sie sich auch bei jedem anderen Staat verhalten. Nun ist der Staat aber Teil von Europa und es ist wichtig, nicht nur kurzfristig Profit aus der Sachlage zu machen und das hat kein Politiker der heute im Amt ist jemals gemacht. Die gehen nach Schema F vor. Für die USA, China und den IWF ist das Vorgehen noch zu nachvollziehbar, da diese nur ihre eigenen Interessen im Blick haben. Für die Staaten aus Europa ist das derzeitige vorgehen jedoch nicht zu akzeptieren. Hier sollten die Politiker eine andere Perspektive einnehmen und überlegen, was ist gut für Europa und nicht was ist gut für Deutschland, Frankreich oder Großbritannien.

  5. Leider hat sich mspro immer noch nicht über den Tarifkonflikt bei der Bahn informiert. Nachdem er Anfang Mai schon unwissend auf Twitter geschrieben hat das die Lokführer doch mal für Zugbegleiter streiken sollen. Haben sie doch! Außerdem ist es mit Nichten so das der Abschluss schlechter ist , als irgendein Angebot der DB vor er Schlichtung. Es ging der GDL von Anfang an um den BuRa-ZugTV welches die Bahn obwohl der deutlichen Rechtslage damals der GDL verweigert hat. Nach einem Gespräch am 20./21.05. mit Arbeitsrechtler Klaus Bepler zwischen DB und GDL hat die DB anerkannt das die GDL auch einen Tarifvertrag für ihrer weitern Mitglieder abschließen darf. Nachdem die DB dies anerkannt hat wurde der Streik beendet und die Schlichtung hat begonnen. Das hat die GDL immer wieder gesagt, das man nicht über Grundrechte schlichtet! Die GDL hat immer gesagt das sobald die DB die Grundgesetzliche Tarifpluralität der GDL akzeptiert man über die Inhalte sofort in die Schlichtung geht! Die Forderung der GDL nach dem BuRa-ZugTV hat sie bekommen, daher kann ich nicht sehen das man erfolglos war. Gerade von euch hätte ich erwartet das ihr euch bevor ihr sowas sagt euch informiert und nicht Meinungen der Presse übernimmt die seit beginn des Tarifkonflikt gegen die GDL und Weselsky gehetzt haben mit teilweise fragwürdigen Methoden.

    Grüße

  6. Vielen Dank für die schöne Zusammenfassung wie eine solche Progromstimmung entstehen kann. Die Besonderheit die hier soziale Medien hinzufügen liegt meiner Meinung nach darin, dass es hier eine Vielzahl von Subcommunities gibt es denen diese Form der verbalen Gewalt alltäglich und normal ist (Filterbubble lässt grüßen). Dasselbe gilt für jede Form der Verschwörungstheorieanhänger/Lüggenpresseschreiern…, diese sind in ihrer Bubble keineswegs die Ausnahme und die vereinzelten Spinner sondern finden dadurch Anerkennung und Community.

    Ähnlich wie wir das also in einzelnen Gemeinden wie Freital im Real Life sehen gibt es diese Entwicklung tausendfach in Communities Gleichgesinnter die nicht mehr in räumlicher Nähe zueinander sein müssen und sich deshalb wunderbar als bundesweite Minderheit Masse erzeugen können.

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