WMR56 – Lassen Sie das bitte los! (mit Linus Neumann und Rosa Luxus)

Nach langer Zeit wieder eine Folge zu viert. Mit Linus haben wir einen der profiliertesten Netzpolitikaktivisten eingeladen. Leider hat er ein ziemliches Mitteilungebedürfnis, so dass Rosa Luxus – unsere zweite Gästin und selbst auch Politikaktivistin der Hedonistischen Internationalen – kaum zu Wort kam. Dennoch hatten wir Spaß zu viert, was man alleine an der Sendungslänge von fast viereinhalb Stunden merken dürfte. Danke auch an Linus, dass er mir bei der Annotation half, das hat uns viel Zeit gespart.

Pille für den Mann

Creepercards

diagramm
Das Creeper Card Flowchart von Linus

29C3

Podcasten (Logbuch:Netzpolitik)

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49 Gedanken zu „WMR56 – Lassen Sie das bitte los! (mit Linus Neumann und Rosa Luxus)

  1. Eintrag vom 13.12. 2011:

    Wir dokumentieren anbei eine Erklärung der Berliner Sektion der Hedonistischen Internationale

    Nach langen Jahren des äußeren und inneren politischen Kampfes haben wir uns heute entschlossen, unsere vermeintliche Nichtexistenz mit sofortiger Wirkung zu bewahrheiten.

    Wir haben in den letzten Tagen unüberbrückbare politische, persönliche und praktische Gegensätze festgestellt, die uns zu diesem wichtigen Schritt bewegt haben.

    Ausschlaggebend waren insbesondere musikalische Differenzen, organisatorische Ungereimtheiten in Theorie und Praxis sowie unausgesprochene Wahrheiten.

    Dieser Schritt ist ein Befreiungsschlag gegen uns selbst. Er war die einzig zielführende Lösung nach einem quälenden Prozess der lächelnden Selbstreflektion.

    Wir sehen in diesem Akt die Sprengung der goldenen Ketten, die uns der grenzenlose Erfolg unserer politischen Arbeit beschert hat.

    Von der Berliner Sektion wird nie wieder eine Aktion ausgehen. Die Aktivist:innen zerstreuen sich in alle Winde.

    Den Ideen der Hedonistischen Internationale und ihrer Sektionen jedoch möchten wir auch weiterhin unsere volle Unterstützung aussprechen.

        • @mspro: Ich halte euch für sehr kompetent. Aber die Stimme von Linus und Rosa Luxus hören sich doch sehr ähnlich an. Bin aber auch erst am Anfang des Podcast: 51 Minute. 🙂
          Vielleicht wirds ja noch besser im Rest des Podcasts. 🙂

          @-gb-: Ich glaub Tim verleiht guten Freunden sehr wohl mal ein Headset. 🙂

          Aber ich möchte hier keine Gender Debatte anzetteln. Ich behandle alle Menschen gleich. Zumindest die, die ich mag! 😉

      • Max hat sich am Freitagmittag ein Headset von mir ausgeliehen und heute zurück gebracht – wie vereinbart.

        Und natürlich leihe ich ihm das gerne. WMR wurde lange mit ausgeliehenen Headsets (bis Max sie mir irgendwann abgekauft hat) und zeitweise sogar in der „geliehenen“ Metaebene aufgenommen.

        • Mensch Tim, das war doch nicht ernst gemeint. Vielmehr spielte ich darauf an, dass Rosa sehr nach Linus klang was natürlich nur mit drei statt vier Mikrofonen hätte seien können. Natürlich ist der Verleih von Ausrüstung durchaus sehr sozial wie eigentlich alles von und mit dir, weiter so!

  2. wie auf twitter gewünscht, dann nochmals hier:

    demenz ist keinefalls nur „nicht mehr selbst sein, kein eigenes bewusstsein mehr“
    demenz als anders werden, andere teile der person treten in den vordergrund

    buchtipp: Die magische Welt von Alzheimer: 25 Tipps, die das Leben mit Demenzkranken leichter und erfüllter machen von Huub Buijssen
    oder
    http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/menschen/leben-mit-demenz-der-alte-koenig-nimmt-den-hut-1798928.html
    und vieles mehr

    eine gesellschaft, die alles was anders ist ablehnt, hats nunmal nicht einfach mit dem: annehmen können, dass im alter anders werden dazu gehört

    • demenz als anders werden, andere teile der person treten in den vordergrund

      Hätten wir das mal früher gewusst! Dann wäre meine Mutter vielleicht nicht zur Alkoholikerin geworden, weil sie das „anders werden“ ihrer Mutter nicht ertragen konnte.

      Offensichtlich hast du den Verfall eines Alzheimerpatienten noch nicht miterlebt und hast auch keine Ahnung, was die Krankheit bedeutet.
      Ich würde vorschlagen, du fängst mal bei Wikipedia an.

    • Zum einen: in dem Artikel geht es um die „Wachen Momente“, in denen der Erkrankte plötzlich wieder einen Teil seiner Erinnerung hat. Über diesen Moment ist meine Oma weit hinaus: sie hat solche Momente mit Sicherheit nicht mehr.

      Es geht auch nicht um ein anders werden, es geht darum, wie sinnvoll es ist das offensichtliche Leiden der Patienten und der Angehörigen zu verlängern, nur weil es medizinisch möglich ist.

  3. Ich habe schon vor einer Weile aufgehört, die Creeper Cards-Story zu verfolgen. Ich bin mir also nicht sicher, inwieweit das Folgende auf alle an der Aktion Beteiligten wirklich zutrifft. Aber was mich bis dahin tatsächlich erstaunt hatte, war das von Linus angesprochene Ausbleiben von Selbstkritik seitens der Verantwortlichen. Klar nicht im ersten Moment, wenn man in der Defensive ist, aber vielleicht mal so ein paar Tage später. Mich erinnert das alles an „Macht kaputt, was dich kaputt macht“, was — klassisches linkes Problem — immer nur die trifft, die einem noch zuhören, weil alle anderen hören einem ja nicht mehr zu.

    Auf der anderen Seite würde ich doch nicht ganz ausschließen wollen, dass die Karten die zeremoniellen Werkzeuge einer diskordischen Messe waren.

    PS: Nested comments. Yippie!

    • Der Text der Creepermove Cards-Initiatoren ist hier verlinkt, dort wird auch auf die Kritik eingegangen und es wurden sogar verschiedene Punkte bereits umgesetzt.

      Es gab schon während des 29C3 Menschen, die mit sofakissen sachlich über die Kritikpunkte gesprochen haben. Und danach. Und selbstkritische Antworten bekommen haben.

  4. … fand den „Big Data“ Einwurf von mspro schon passend. Bei Kryptoanalyse ist das ja ähnlich.. Massenhaft Daten korrelieren zur Mustererkennung. Ähnliches passiert ja auch mit „Big-Data“ in der Hirnforschung, wo Terabyteweise MRT-Aufnahmen von Youtube-schauenden Probanden hinterher dazu dienen, schemenhafte Bilder aus neuen MRT-Daten zu interpolieren. (Was uns in der Presse als „Gedankenlesen“ verkauft wurde).

    Super Folge war das übrigens. Linus ist sowieso eine supernette Persönlichkeit, freu mich auf jeden Podcast, wo er auftaucht.

  5. Pingback: Vorhersage Dienstag, 15.01.2013 | die Hörsuppe

  6. nach dem experiment mit der in-woche in der vorletzten folge würde ich euch gerne vorschlagen, mal das thema „dominantes redeverhalten“ anzugehen. wusstet ihr, dass man nicht jeden gedanken, der einem durch den kopf geht, aussprechen muss während das gegenüber noch redet? ist echt so. einfach mal ausreden lassen wäre ein anfang. man muss auch gar nicht jede pointe wiederholen, um zu zeigen, dass man selbst auch so’n witziger typ ist. echt wahr.

    • bin ich auch dafür.
      Außerdem: Linus erzählt seine halbe Lebensgeschichte mit Pipapo und Rosa wird nichtmal gefragt ob sie was erzählen möchte? Habt ihr Schwierigkeiten ne Frau ausreden zu lassen? Fühlt ihr euch in eurer Männlichkeit gekränkt wenn eine Frau vielleicht tatsächlich mal was zu sagen hat?
      Das war mit abstand die unangenehmste Folge die ich von euch bisher gehört habe. 🙁

      • hast du vielleicht auch in betracht gezogen, dass rosa luxus aktivistin bei der hedonistischen internationale vielleicht gar nicht so das bedürfnis hat, allzu viel von sich preis zu geben?

        • Ja hab ich und wie am Schluss ja klar wird ist es auch ne Unangenehme Situation gewesen dass sie als live-zuhörerin dabei gewesen ist statt als gleichberechtigter Gast.
          Generell wäre es wohl eh sinnvoller immer nur einen Gast einzuladen.

          • Also dass in dieser Folge die Frau stark zurückgedrängt wurde, lässt sich kaum bestreiten. Ein Versagen auch und insbesondere der Moderatoren, hier nicht auf Ausgewogenheit zu achten.

            Ein Tiefpunkt nach der Innen-Sendung, die ja im Übrigen auch männerdominiert war.

          • Die -innen Sendung (WMR53) mit Gregor Sedlag war nicht Männerdominiert sondern ausschließlich mit Männern.

            Im übrigen liegt es auch in der Verantwortung des Gastes sich in die Sendung einzubringen. Linus hat Rosa ohne Anküdigung mitgebracht, was uns ja – wie im Podcast erwähnt – ja durchaus vor ein paar organisatorische Probleme gestellt hat. Ich kannte sie vorher gar nicht, Mspro meines wissens nach auch nicht. Das macht es uns schwer ihr passende Fragen zu stellen. Dafür, dass wir also so spontan auf eine für uns komplett unvorbereitete und ungeübte Situation gestellt worden sind haben wir uns eigentlich sehr gut geschlagen, finde ich. Zumindest wenn man bedenkt, dass Rosa zumindest bei uns nicht die aller redefreudigste Person war. Nichts desto trotz ist es aber natürlich schade, dass sie etwas untergegangen ist. Ich bin mir aber sicher, dass das absolut nichts mit ihrem Geschlecht zu tun hat.

          • Max hat recht. Es war sehr spontan. Außerdem sagte Rosa zu Beginn des Gesprächs, dass sie nicht so viel über sich erzählen könne, um nicht ihre aktivistische Arbeit zu gefährden. Wir mussten also hoffen, dass sie sich bei den allgemeinen Themen einbringt, waren aber auch nicht darauf gefasst, dass uns Linus erstmal seine ganze Lebensgeschichte erzählt. Hin und wieder haben wir versucht, sie einzubeziehen, aber ich fürchte, sie hatte einfach zu bestimmten Dingen nicht so wirklich eine Meinung. Das nächste mal planen wir das besser.

    • In der Tat muessen wohl alle Beteiligten zugeben, dass wir mit der Sendung emanzipatorisch-feministischen Maßstaeben nicht gerecht werden.

      Allerdings wehre ich mich dagegen, die mir hier im Kommentar zugeschriebene Opferrolle anzunehmen – ebenso stelle ich mich entschieden gegen die Andeutung dass meine Zurueckhaltung mit meinem Geschlecht in Zusammenhang stände.

      Als subversive Aktivistin bin ich gezwungen, klandestin zu agieren. Den Schritt an die Oeffentlichkeit tat ich unter Vorbehalt und mit großer Vorsicht. Insofern fuehle ich mich durch die Dominanz meines Mitgastes Linus nicht zurueckgedraengt, sondern vielmehr davor bewahrt, zu viel von meiner Identitaet preiszugeben.

      Ich beschraenkte mich daher aus freien Stuecken in der Sendung darauf Linus‘ Aeusserungen in den angemessenen historisch-emanzipativen Kontext zu setzen, wenn es mir geboten schien und mich ansonsten auf das setzen kurzer subversiver Impulse zu konzentrieren.

      Summa summarum bin ich daher mit der Sendung und meiner Rolle darin sehr zufrieden.

      Darueber hinaus konnte ich weder im Vor- noch im Nachgespraech bei Gastgebern oder Mitgast einen chauvinistischen Habitus ausmachen.

      • ich möchte an dieser stelle richtig stellen, dass es mir mit meinem beitrag zu dominantem redeverhalten weder um rosa, noch um linus ging. versteht es als einen kommentar zu wmr im allgemeinen. die gäste tragen mehr oder weniger bei, aber es reicht schon wenn max und mspro zusammen sitzen. dominantes redeverhalten (konkret mein ich das unterbrechen des anderen) können übrigens auch frauen. es ist aber anstrengend beim zuhören, wenn mitten – also ich würde ja jetzt noch mal über ein ganz anderes thema reden.
        also hört mir auf mit dem derailing.

      • Ich beschraenkte mich daher aus freien Stuecken in der Sendung darauf Linus’ Aeusserungen in den angemessenen historisch-emanzipativen Kontext zu setzen, wenn es mir geboten schien und mich ansonsten auf das setzen kurzer subversiver Impulse zu konzentrieren.

        Es ist nicht einfach, den verinnerlichten Sexismus zu bekämpfen, ohne ihm selbst zum Opfer zu fallen. Aber trotz der Tücken ist es keine Option, es nicht zu versuchen. Wenn Frauen jemals wirkliche Gleichbereichtung erlangen wollen, müssen wir das gemeinsam tun; Wege finden, den verinnerlichten Sexismus zurückzudrängen, sowohl unseren eigenen, als auch den von anderen!!

        • Sexismus Debatten kommen mir mitunter vor wie „Life of Brian“, dass nur der wahre Erlöser seine Existenz leugnen würde. Alle Beteiligten die vor Ort waren haben sich nun teilweise Mehrfach zu dem Thema geäußert und sind übereinstimmend zu dem Schluss gekommen dass es sich nicht um Sexismus handelt. Sie sind sich einig. Trotzdem bestehst du darauf, dass es sich um Sexismus handelt, obwohl du, im Gegensatz zu allen anderen die sich geäußert haben, nicht an dem Gespräch beteiligt warst. Was genau muss man denn tun, damit auch du davon zu überzeugen bist, dass eine bestimmte Situation nicht wegen Sexismus entstanden ist?

  7. An dieser Stelle erinnere Ich mich an mein schönstes WMR Erlebnis, als Julia Seeliger anfing den Chat anzuschreien.

    Ich würde mir ja mal einen Best Of Zusammenschnitt wünschen.

  8. Freunde!

    Das war mal wieder eine zum größten Teil erfreuliche Podcast-Folge, auch wenn ich finde, dass Ihr den zeitlichen Rahmen etwas überreizt habt.

    Ich bin ja nun eine Weile raus aus diesem Twitter und frug mich zu Beginn der Sendung, was denn diese „Creeper Cards“ seien. Mal abseits von Eurer Euchkammer: Für diesen vermeintlichen Aufreger interessiert sich außerhalb, um mal das schöne Wort vom „richtigen Leben“ zu bemühen, kein Mensch. Bis eben hatte ich nicht einmal davon gehört und wenn man diese ganzen Scheißstürme auf Twitter gar nicht miterlebt hat, kann man sich unter der Aufregung, die dieses Thema hervorgerufen haben soll, etwa so viel vorstellen, wie ein FAZ-Abonnent von der Van-der-Vaart-Trennung und deren bevorstehenden Liebescomeback. Vielleicht sollten wir alle nicht nur ab und zu unsere Privilegien checken, sondern einfach auch mal ab und zu die Realität checken.

    Grüße

    bosch

  9. ich war ehrlich gesagt auch gegen das creepercard-thema. aber das war halt nun mal das ding in der community der letzten wochen und wir senden ja auch für die community. hoffe, es war ansonsten genug interessantes dabei.

  10. Ich finde es echt unmöglich, wie diese privilegiendominanten Männer hier eine Frau nicht zum Wort kommen lassen. Das ist die Manifestation des Patriarchats mit den Mitteln des Podcasts! Ich werde nie wieder mir etwas anhören, was mit mspro, Linus Neumann und Max Winde zu tun hat. Aufregen kann ich mich auch woanders. So kommen wir nicht weiter auf dem Weg zu einer besseren und geschlechtergerechten Gesellschaft.

  11. Linus hat übrigens verschwiegen, dass der DPG-Preis auf Vorschlag der Schule d.h. der Physiklehrers verliehen wird; also habt ihr euch keinen Streber sondern einen Schleimer in die Sendung geholt 😉

  12. Haha, die Kommentare hier. 😀
    Meinen die das ernst, oder habt ihr so gute Trolle unter euren Hörern?

    Wie auch immer. Toller, unterhaltsamer Gast, man hat richtig gemerkt, dass er Bock drauf hatte und etwas erzählen wollte. Ich glaube, er hätte auch noch zwei Stunden länger gemacht, wenn ihr es nicht beendet hättet.

  13. Hey,
    feine Sendung, viele der obigen Kommentare verstehe ich nicht, zumindest wenn die den selben Podcast gehört haben wie ich…… aber vielleicht muss ich auch nicht alles verstehen…… 😉

    Jedenfalls, komme ich bei „Studio Braun“ auf einer…ähm…interessanten Seite heraus, aber das was Micha (?) erzählt hatte -und ich hören wollte- konnte ich da nicht finden.
    Kann da mal jemand nen Hint geben? Bitte? Ich hab doch so wenig zu lachen 😉

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