War überhaupt nicht so geplant, aber eigentlich reden wir die ganze Sendung über Geld. Die ganze Chose: Podcastmonetarisierung, Bitcoin, Matratzenpreise, iTunes und noch mehr! Außerdem mit einem Kurzauftritt zu Gast: Kolja von Webel.
Monetarisierung von Podcasts
- Max Jacob Ost: Obergiesing gewinnt die Champions League
- Philip Banse: Lage der Nation – Erfahrung mit bezahltem Inhalt
- Tim Pritlove: Die dritte Welle #subscribe9
- Viertausendherz
Geldverdienen mit Apps
Bitcoin/Cryptocurrencies
- mspr0.de: Ein kurzer Gedanke zu Bitcoins
- Piqd: Was sind Cryptocurrencies wirklich?
- Crypto vs. Fiat Money
- One Bitcoin Transaction Now Uses as Much Energy as Your House in a Week
- Ponzi Scheme
Wert und Preis:
- Freakonomics: Are We in a Mattress-Store Bubble?
- Piqd: Die wundersame Welt des Online-Matratzenhandels
- Mspro versucht zu handeln.
- mspr0.de: Ich lehne Marx‘ Arbeitswerttheorie ab und hier ist warum
- Die Gewalt der Plattform und der Preis des Postkapitalismus
- Das Ende der Konsumentenrente oder Wert und Preis Teil III
Zum Thema Podcasts auf Youtube: Auphonic bietet die Möglichkeit das Audio mit Standbild direkt auf Youtube zu veröffentlichen. Machen wir vom Teezeit Talkradio schon seit einiger Zeit. Hat am Workflow genau nix verändert.
Ist zwar nicht das, was ich mir idealerweise wünschen würde, aber auf jeden Fall schon mal ein Anfang. Wie sind denn eure Hörerzahlen auf YouTube so, im Vergleich zu den Downloads?
Nette Folge (as usual), aber bitte nich mehr über Wein sprechen.
Ich hätte da noch was zum Thema Denglisch…
Als in der Sowjetunion geborener, in Deutschland und Schottland aufgewachsener, der mit einer Frau verheiratet ist, die in Armenien geboren wurde, dort aufwuchs und dann nach Griechenland ging, weil sie zur Hälfte Griechin ist, dort zur Uni ging und dann nach Deutschland… ich beende diesen Satz an dieser Stelle, weil er ein Verbrechen gegen die Menschenrechtskonvention ist.
Jedenfalls, als oben genannter Mensch, habe ich mich mit diesem unfreiwilligen Vermischen von Sprachen beschäftigt.
Und da muss ich eurer These von „man benutzt Redewendungen aus Sprache X, weil sie in Sprache Y nicht existieren oder nicht gut genug übersetzbar sind“ energisch widersprechen.
Ich konsumiere seit meiner Zeit in Großbritannien alle englischsprachigen Medien auf Englisch und einige russischsprachige auch auf Russisch. Mein deutscher Medienkonsum beschränkt sich fast vollständig auf Podcasts. An dieser Stelle vielen Dank für die unzähligen Stunden der Unterhaltung!
Und da ist mir, an mir selbst und an anderen folgendes aufgefallen:
Man benutzt Denglische Begriffe nicht, weil es keine gleichwertigen auf Deutsch gibt. Man benutzt sie aus Gewohnheit. Wenn man im täglichen Leben immer sehr viel öfter „the point is“ hört, fängt man irgendwann mal auch an, „der Punkt ist“ zu sagen. Was mir übrigens, um einen reutschen (russisch -> deutsch) Begriff zu benutzen, das Ohr schneidet. Weil ich von Medienschaffenden aus irgendeinem Grund immer erwartet habe, dass sie statt „der Punkt ist“ auch „die Sache ist“ oder „es ist so, dass“ sagen. Aber wahrscheinlich ist das eine zu hohe Erwartung, vor allem bei Podcasts, wo man so von der Leber weg redet, wie zum Beispiel beim WMR Podcast.
Aber ich muss schon sagen, dass das Denglisch hier bei euch ziemlich heftig ist manchmal. Wobei ich natürlich zumindest einer Hälfte von euch absolut zugestehe, dass das nicht ausbleibt, wenn man in den USA wohnt. War ja bei mir damals auch nicht anders. Aber das ist halt auch die einzige Ausrede, die ich wirklich gelten lasse.
Beim Hoaxmaster und Co. fällt mir das auch unheimlich oft auf. Wenn man die Sprecher nicht besser kennen würde, könnte man meinen, sie sprechen einfach englische Wörter auf Deutsch aus, in der Hoffnung, dass es sich wie Latein anhört.
Das habe ich aber noch nie einem Podcaster vorgeworfen – es ist ein ewiger innerer Kampf für mich, weil ich weiß, wie sehr es nerven muss, solches Feedback unaufgefordert zu bekommen.
Mein Apell hier an euch ist einfach, dass ihr in diesen Fällen (wenn eine Kritik des Denglisch kommt) auch daran denkt, dass es manchen Menschen wirklich sehr stark auffällt und teilweise wirklich nervt. Sie lieben aber eure Arbeit so sehr, dass sie sie dennoch anhören. Weil die Qualität und Unterhaltung halt einfach mal deutlich größer ist, als das Nerven dieser Begrifflichkeiten. Vielleicht kann man es ja als Kompliment auffassen. 😀
Jedenfalls wollte ich im Grunde einfach nur sagen, dass Denglisch, meiner festen Überzeugung nach, zu maximal 10% auf Unzulänglichkeiten der deutschen Sprache und zu 90% darauf zurückzuführen ist, dass wir Menschen Gewohnheitstiere sind. Wer den ganzen Tag Englisch hört, der sagt halt am Ende des Tages so Sachen wie „am Ende des Tages“. Was ich wirklich, definitiv absolut furchtbar finde, übrigens. Aber ich verzeihe es meinen liebsten Podcastern jedes Mal.
Liebe,
Paul. 😉 😀
danke für das feedback … äh, die rückmeldung, paul! du hast natürlich recht. es ist zum großteil gewohnheit/(denk)faulheit. aber wir hatten ja ein paar konkrete beispiele besprochen, wo wir finden, dass es keine gute deutsche entsprechung gibt. lässt du die auch nicht gelten?
Von den Sachen, an die ich mich noch erinnern kann:
Common sense… Ja, es fehlt die Herabstufung der abweichenden Meinung/Behauptung der deutschen Redewendung „gesunder Menschenverstand“. Aber wo ich ganz klar widerspreche, ist die Definition von: ich denke so und die meisten anderen Leute denken so, aber es könnte ja falsch sein. Das ist einfach falsch. Common sense ist zwar weniger von oben herab als „gesunder Menschenverstand“. Aber es wird immer dann benutzt, wenn man sagen will, dass etwas offensichtlich ist und man schon echt Banane sein muss, um das nicht genauso zu sehen oder zu verstehen. Und das „just“ in „just common sense“ ist eben nicht „nur“, sondern „einfach“. It’s just common sense = ist doch logo / weiß doch jeder / ist doch klar / etc. Klar sind das, wörtlich genommen, jeweils etwas andere Aussagen. Aber so funktioniert Übersetzen ja nicht. Im Russischen gibt es auch die Redewendung: ist ja sogar einem Dummkopf klar (Это и дураку понятно). Das heißt ja nicht, dass diejenigen, die das verstehen, Dummköpfe sind. Es heißt, dass es einfach common sense ist. Offensichtlich, ist doch klar, etc.
Vulnerability – doch, es gibt Begriffe, die das übersetzen. Es gibt keinen identischen Begriff, der genau das alles beinhaltet, was vulnerable bedeuten kann. Aber mit vulnerable ist es wie mit jedem Wort: der Kontext definiert mit. Wenn ich sage:
He’s such a vulnerable boy, I hope he doesn’t get hurt. Oder: We need to patch this bug because if we don’t, we’re extremely vulnerable.
Im ersten passt „verletzlich“, „verwundbar“ oder sogar „sensibel“ (nicht zu verwechseln mit sensible :D). Im zweiten nicht.
Was ich im Englischen oft finde ist, dass Wörter oft etwas mehr Bedeutungen zu haben scheinen, als in anderen Sprachen, die ich kenne. Ich habe das nicht untersucht – es ist einfach nur mein Eindruck. Auch dadurch, dass man in Englisch so herrlich aus Verben Nomen und umgekehrt machen. Oder sogar Adjektive. Das macht Englisch zu einer unglaublich dynamischen Sprache.
Das, und die Tatsache, dass unsere Gehirne faul sind und sich schnell an Dinge gewöhnen, lässt uns manchmal denken, dass es für Wort X keine gute Übersetzung gibt. Es gibt sie wahrscheinlich schon. Sie fällt einem nur gerade nicht ein.
Ich war etwas verwundert, dass ihr ausführlich über Monetarisierung von Podcasts in Deutschland redet, aber kein Wort zum Gamingpodcast „Auf ein Bier“ (bzw. „The Pod“ wie sie das darüberliegende Projekt inzwischen nennen) sagt. Habt ihr nicht mitgekriegt, wie die in den letzten 1,5 Jahren die ganze deutschsprachige Podcastszene überrollt haben und bei Patreon inzwischen über $20.000 pro Monat einnehmen?
nee, ist völlig an mir vorbeigegangen. danke für den tipp!
Ja, ich glaube das ist an vielen vorbei gegangen, weil die Jungs sich auch nicht in der (pritloveschen) Podcast-Community bewegen, sondern ihr ganz eigenes Ding machen.
Ich denke nicht, dass wir auf den Bitcoin-Crash lange warten müssen.
Es ist nicht nur so, dass Leute das Geld verlieren, das andere gewinnen,
zur Zeit werden pro erzeugten Bitcoin 2000$ Stromkosten verbrannt, dieses Geld ist auf jeden Fall weg.
Ich gehe mal davon aus, dass ein hoher Anteil der Liquidität direkt an die Miner fließt und
das System braucht ständig frisches Geld, damit die Miner ihre Stromrechnungen bezahlen können und daher wird versucht die Leute in Bitcoin-Investments zu locken.
Naja, wenn die Miner nicht mehr genug verdienen würden, dann würden einfach einige von ihnen aussteigen und die Kosten fürs Mining würden wieder sinken.