WMR93 – Apple is watching

Heute* haben wir uns zusammengefunden** um alle wichtigen Themen unserer Zeit*** endgültig**** zu erörtern*****.

Somit fangen wir an bei der heiligen Messen mit der Uhr, bequatschen das MacBook und philosophieren über die Tödlichkeit der Early-Adaptor für eine Produkteinführung. Und wo wir schon am Handgelenk sind rutschen wir ein wenig tiefer, zum Mittelfinger um dann ganz tief abzugleiten in zur politischen Abendtalkshow. Danach regt sich Max noch ein wenig über das neue Modethema Algorithmenethik auf. Wir beschließen die Sendung mit etwas Buchmesse Rückschau.

Einige Links:

  • vorgestern
    ** per Skype angerufen
    *** naja, drei müssen wohl reichen
    **** bis zur nächsten Sendung
    ***** mal kurz unsere Meinung drüber abzulassen

23 Gedanken zu „WMR93 – Apple is watching

  1. Pingback: Die letzten und nächsten 24h, Mittwoch, 25.03.2015 | die Hörsuppe

  2. einfaches Beispiel: Person tritt kurz vor Auto auf die Straße, bei 50km/h im Stadtverkehr ist Bremsen nicht mehr möglich.

    Lösungen: a) Person überfahren
    b) in den Gegenverkehr lenken

    • Dann hätte man vielleicht einfach etwas langsamer fahren sollen, wenn eine Person kurz davor war auf die Straße zu treten.

      (abgesehen davon, dass in dem Fall die Antwort natürlich unfassbar einfach ist: natürlich fährt man nicht in den Gegenverkehr, weil dann viel mehr Menschen gefährdet wären, als der eine Fußgänger.)

      • Langsam fahren hilt u.U. nicht – wenn z.B. ein Kind zwischen parkenden Autos auf die Straße läuft. Da dürfte auch Sensorik überfordert sein. Man könnte sich auch vorstellen, dass bei niedriger Geschwindigkeit zwar das Leben des Kindes gefährdet ist, aber nicht das Leben der Insassen bei einem Frontalzusammenstoß. Klar, ein Granzfall, aber wohl nicht an den Haaren herbeigezogen.

        Es gibt natürlich auch tatsächliche Vorfälle, die zeigen, dass es ein Problem gibt. So wird ja gerade deshalb empfohlen, einem auf der Straße stehendem Wild NICHT auszuweichen, weil es Folgeunfälle durch das Ausweichmanöver gegeben hat. Es geht hier nicht um eine rein theorische Möglichkeit ohne praktische Relevanz.

        Aber mal eine andere interessante Frage. Angenommen, durch autonome Autos ließen sich 95% der Unfälle verhindern. Aber es kämen 5% Unfälle hinzu, die einem Menschen niemals unterlaufen würden. Weil die KI versagt. Totgefahrene Kinder aufgrund von Fehlentscheidungen einer Informationstechnik, die eben in bestimmten Situation dem Menschen unterlegen ist.

        Wären solche autonomen Fahrzeuge ethisch vertretbar?

        Keine Frage für die Softwareentwickler, aber für die Gesellschaft.

      • Prinzipiell gebe ich Dir Recht, hätte man langsamer Fahren müssen/sollen.
        Oder wie im Podcast: hätte nicht losfahren dürfen, wobei man hier kontern könnte, was passiert wenn die Bremsen bei der Fahrt versagen…trotz allem, ja klar sollte es nie soweit kommen und zuvor x-Fach abgebrochen werden,
        Gute Software zeichnet in meinen Augen jedoch aus, dass solche Grenzfälle trotzdem von der Software betrachtet und behandelt werden, anderenfalls verhält das Auto sich wie Windows: es bekommt einen Bluescreen und alle kommen um.
        Damit sage ich nicht, dass es die Lage tief analysieren muss, um dann „richtig“ zu handeln, es sollte aber bereits beim Design an Grenzfälle gedacht werden.

        Ich entwickle Software für Medizinprodukte, da müssen die Ergebnisse der Risikoanalyse bereits in Form von Risikokontrollmaßnahmen in die Softwareanforderungen einfließen. Das genannte Problem sollte, wenn man es ordentlich macht, in einer solchen Analyse auf jeden Fall mit auftauchen.
        Im Medical Bereich macht man sich vor Software gewaltig in die Hose, soweit ich weiß ist das im Automotive Bereich noch schlimmer.

        • Bremsen sind entweder schon vorher kaputt oder sie gehen durch falsches Fahren kaputt oder sie gehen spontan kaputt. Alle drei Situation lassen sich ganz klar vermeiden: die ersten beiden durch besser Software, den anderen durch bessere Bremsen. (Mich würden da durchaus mal Zahlen interessieren, wie viele gut gewartete Bremsen bei korrekter Benutzung „spontan“ kaputt gehen. Meine Vermutung: sehr, sehr wenige)

          Mir ist klar, das bei euch andere Anforderungen existieren als in meiner kleinen „yolo, just ship this shit!“ Welt, aber ich glaube um *solche* Grenzfälle macht sich bei euch auch keiner einen Kopf. Das hat was von: wenn der Kernspintomograph spontan zusammenbricht: soll er den Patienten erschlagen oder lieber den Arzt. Das plant auch bei euch keiner durch. Falls ja: dann habt ihr ja diese ethischen Entscheidungsprobleme schon seit Ewigkeiten. Wie löst ihr die? Wieso hat noch niemand den Ethikrat auf euch gehetzt?

          • lol!
            Ein Ethikrat ist mir zum Glück noch nicht über den Weg gelaufen…aber im Rahmen einer Risikoanalyse sitzen diverse Bedenkenträger mit am Tisch, die überall den Tod des Patienten oder des Anwenders sehen; insbesondere bei etwas nicht greifbaren wie Software. Identifizierte Risiken werden nach Wahrscheinlichkeit und Schwere der Folgen eingestuft und anschließend so lange mit Gegenmaßnahmen beworfen bis das Risiko des Auftretens nachvollziehbar genügend gering ist. An den Folgen kann man ja meist nicht viel wegdiskutieren.

            Nicht umsonst sind die Entwicklungszyklen in der Automibilindustrie (oder Medizin) so entsätzlich lang, denn alles was als Risiko identifiziert wurde muss über den gesamten Prozess speziell betrachtet und natürlich auch umfassend getestet werden.

            Im Medizinbereich kommt es natürlich darauf an was man auf welchen Markt bringen möchte. In Europa ist das je nach Einstufung ziemlich überschaubar, da schreiben die Normen zum Teil nichtmal größere Softwaretests vor, sondern lediglich einen abschließenden Test der zeigt, dass das Gerät grob das macht was man sich vorgestellt hat. In den z.B. USA schaut das schon wieder ganz anders aus.

          • Mein Kommentar sollte übrigens nicht halb so pampig klingen, wie er vielleicht klang.

            Ich glaube wir sind auch nicht wirklich so irre weit auseinander. Natürlich wird sich über das Problem Gedanken gemacht, dass man Leute überfahren könnte. Ich glaube aber, über das Problem wird sich eher aus der Perspektive „es dürfen keine Menschen überfahren werden!“ als aus der Perspektive „bei welcher Gruppe Menschen wäre es den ethisch am ehesten vertretbar sie zu überfahren?“ nachgedacht.

      • Kein vernünftiger Entwickler wird automatisierte Ausweichmanöver in Software programmieren, die bei Gefahr auf eine andere Spur oder den Straßenrand ausweichen. Sowas ist für andere Beteiligte am Geschehen nämlich unvorhersagbar und damit an sich eine neue Gefahrenquelle.

        Im konkreten beispiel: das Auto wird einfach Bremsen. Wenn es nicht reicht, ist das halt Pech. Vermutlich wird, wenn es mal soweit ist, irgendeine Verordnung erfunden, die automatisierten Fahrzeugen nur dann eine „Schuld“ zuweisen, wenn der Unfall durch Bremsen hätte vermieden werden können.

  3. Ich fand die Apple-Watch-Diskussion sehr interessant. Es ist natürlich völlig richtig, dass die IT-Firmen zunehmend Life-Style-Aspekte berücksichtigen müssen. Aber auch mspros Einwand finde ich wichtig: Der Apple Watch fehlt das Zeitlose. Meines Erachtens muss die Kritik an Apples Strategie noch weitergehen. Warum eigentlich sollte der Rapper und der reiche Aktienbesitzer die exakt gleiche Uhr tragen? Sie tragen schließlich auch ncht die gleichen Klamotten. Außerdem ist die goldene Apple Watch wohl eher nicht der Porsche, sondern der mit Goldbarren bekachelte VW Passat.

    Es mag den Proll geben, dem es nur ums Protzen geht, aber auch der wird merken (oder weiß es instinktiv), dass ein zu plump-offensichtlicher Gehabe nicht effektiv ist, Status zu generieren. Man wird da auch schnell belächelt.

    Ich glaube wie gesagt nicht daran, dass alle gesellschaftlichen Gruppen, die zahlungskräftig sind, sich durch die Apple Watch uniformieren lassen wollen. Da fehlt die Ausdifferenzierung. Eine weitere Ausdifferenziereng wird es wohl auch noch bei den Smartphones geben. Insofern könnte die neue Apple-Strategie verfrüht sion.

    Außerdem ist der Inhalt der Apple Watch profan und schnöde, da hilft auch nicht das goldene Kleid. Wie mspro schon sagt, die klassische Edeluhr ist vor allem ein ein Stück Uhrmacherkunst, handgemacht, faszinierend in Präzision und Schönheit. Es geht hier auch darum, Geschmack zu demonstrieren.

    Spannend auch der Vergleich mit der Google Glass. Aber auch hier frage ich mich, ob ein Armband-Computer nicht viel zu nerdig ist. Man kann doch auch ganz lässig sein iPhone aus der Tasche ziehen, auch das ist Life-Style. Genau wie das umständliche Ritual des Nassrasierens eine Form von Life-Style ist. Und warum sollte es stylischer sein, am Handgelenk herumzuwischen (und dabei wie in autistischer Manier aufs Display zu starren) als das gleiche mit dem Smartphone zu machen? (Autistisch deshalb, weil man sich damit von seiner Umgebung sozial abkoppelt.) Das ist nicht cool.

    Die Uhr soll das ganze wohl unauffälliger machen, soll die durch Smartphones induzierten Verhaltensauffälligkeiten abmildern. Aber das ist doch letztlich nur ein verzweifelter Versuch. Vielleicht besser als Google Glass. Aber deshalb noch nicht wirklich ausgereift. Das Grundproblem ist dasselbe.

    Hätten sich nicht schon längst andere Gadgets durchsetzen können, z.B. Uhren, auf die man ganz schauen kann ohne dass es andere bemerken, oder unauffällige kleine Spiegel, durch die man die Umwelt beobachten kann?

    Oder geht es tatsächlich nur darum, sich den Griff zum Smartphone zu ersparen – so wie Taschenuhren ans Handgelenk gewandert sind?

    • Ich muss mich ein wenig korrigieren. „Apple-Strategie“ ist wahrscheinlich nicht der richtige Ausdruck. Das goldene Gehäuse verursacht ja keine Entwicklungskosten, insofern ist dieses kleine Experiment, den Markt auszuloten, ohne jedes Risiko. Vielleicht ist Apples Move sogar viel zu zaghaft.

      Man muss sich schon fragen, was der Käufer einer hochpreisigen Smartwatch signalisieren möchte. Oder ob er überhaupt etwas signalisieren möchte. Technisch ist die Smartwatch ein Instrument für Poweruser.

      Ist es cool, ständig Nachrichten reingedrückt zu bekommen. Schalten manche nicht ihr Smartphone temporär aus oder deaktivieren Push Notifications? Vielleicht gibt es manche Leute, die in jeder Situation ansprechbar sein müssen, aber das sind wahrscheinlich eher wenige.

      Ist es nicht eher nervig, ständig gesagt zu bekommen: Du musst mal wieder Treppen steigen! Das ist schon deine vierte Zigarette! usw. Und wer will denn damit angeben, dass er Unterstützung braucht, um seine Disziplin in den Griff zu bekommen? Warum sollte man anderen auf die Nase binden, dass man sein Leiben nach einem Tracker lebt? Wäre es nicht viel cooler, von Natur aus taff und sportlich zu sein, ein tolles Gedächtnis und gute Selbstdisziplin zu haben?

      Ich halte Smartwatches aus diesen Gründen noch nicht für massentauglich und auch nicht für stylisch. Es sind eher Spielzeuge für Early Adopters oder Freaks.

      Der Scheich, der zugleich Poweruser ist, weil er täglich hunderte Mails bekommt, wird sicherlich aus Gewohnheit und aristokratischem Selbstverständnis das teuerste Modell kaufen. Aber bestimmt nicht aus Gefallen an der Uhr – als ob das bisschen Gold ihn antörnen würde. Aber er wird vielleicht offen zeigen wollen, wie offen er für Neues ist, wie nah er am Puls der Zeit hängt. Da wäre Aerogel doch das coolere Material.

      Neuartige, coole Materialien setzt z.B. One Plus ein.

      Gold scheint mir zu simpel gedacht. Die goldene Smartwatch ist wohl eher was für den Spießer, der kein Risiko eingehen will. Der Typ mit den Menschettenknöpfen. Ist der Spießbürger der neue Apple-Prototyp?

      Darum mein obiges Urteil: diese goldene Watch wirkt auf mich irgendwie verzagt. Wie gewollt und nicht gekonnt.

      Mich würde aber gerade von Max interessieren, wie man durch neue Apps aus der Smartwatch eine wirklich coole und massentaugliche Sache machen könnte. Vielleicht steckt es ja tatsächlich in der Software.

      • Zum letzten Absatz: Nimm das iPhone, 2007. Wie viele Leute hätten damals gesagt: so wird das Gerät aussehen, mit dem Milliarden von Menschen das erste mal und ausschließlich online gehen werden. Niemand, alle haben sich nur daran gestört, dass es keine MMS konnte. Und kein Flash. Computer haben jeden Bereich mit dem sie jemals in Berührung kamen revolutioniert. Ich sehe keinen Grund warum es am Handgelenk anders sein sollte. Aber ich habe nicht die eine Killerapplikation, die dich überzeugen wird.

        Zum Rest: wir werden sehen. Ich glaube, dass die Apple Watch genau darum das Potential einzuschlagen, weil es auf zu viel Spielerei verzichtet. Du bringst One Plus als Beispiel ins Spiel: nehmen wir mal an deren Materialien wären so unfassbar viel Innovativer: es kennt sie trotzdem keiner. Niemand hat jemals von denen gehört. Jetzt sagst du: „doch, ich hab von ihnen gehört, und mein Nerdkumpel hat sogar ein Telefon von denen, die sind…“. Exakt mein Punkt.

        • Ich glaube, dass die Apple Watch genau darum das Potential einzuschlagen, weil es auf zu viel Spielerei verzichtet.

          Auch die Smartwatches anderer Marken verzichten auf Spielereien … und dümpeln seit langer Zeit vor sich hin. Das iPhone war eigentlich sofort ein Verkaufsschlager, es hatte ein ganz neues Konzept. Warum braucht’s bei den Smartwatches so lange? Weil sie nicht so ein Tolles Konzept haben, und die Apple Watch jetzt (endlich!) alles reißt? Inwieweit setzt Apple hier überhaupt neue Maßstäbe?

          In der 17.000-$-Liga geht es nicht um Spielereien, sondern um Exklusivität. Die Gold-Watch sieht aus, als hätten sie in die Gußform einfach ein anderes Material reingegeben. Halt Gold. So als hätte man in den 70ern eine Ditaluhr in 18ct herausgebracht. (Hat man vielleicht auch. Aber cooler waren sicher die schlagfesten aus Titan.) Wer würde sich dafür die Nase am Schaufenster plattdrücken?

          Wenn man sich die Rechts-unten-Modelle der Luxusuhrenhersteller anschaut, gibt es da sowohl Spielereien (Mondphasenanzeige) als auch raffinierte Oberflächen und Ornamente, extravagante Designs usw. Die Leute wollen da etwas Besonderes. Man braucht eigentlich auch verschiedene Marken und verschiedene ‘Genres’. Gibt’s ja auch sonst (Jaguar, Bentley, Rolls Royce, Mercedes, BMW, Hummer, Porsche, Ferrari, Lamborghini …), die Reichen sind nicht alle gleich.

          Wollen diese reichen Leute überhaupt ihren Körper mit Elektronik vollpflastern? Ist doch auch irgendwie abstoßend.

          Vielleicht ist Apple hier so zurückhaltend, weil sie vom Konzept Smartwatch selbst nicht so recht überzeugt sind.

          One Plus war nur ein Beispiel. Es ist hier schwer zu bekommen und auch in Asien noch keine etablierte Marke. Dass es hier keiner kennt, mag sein. Darum ging es mir nicht.

          Wie gesagt, das iPhone wurde schnell ein Verkaufsschlager, aber auch vorher schon war das ungeheure Potential der Feature-und Smartphones klar und offensichtlich. Sie wurden immer aufwendiger (bekamen bessere Kameras, verschiedene Lösungen für Tastaturen, hell leuchtende LEDs, in die Browser wurde viel Gehirnschmalz investiert …) und waren ja keinesfalls Ladenhüter. Apple hat da sicher noch ordentlich einen draufgesetzt, aber es ist völlig unklar, wie die das beim Thema Wearables wiederholen wollen.

          Es gab immer Skeptiker, die neue Techniken nicht anerkennen wollten, aber eben auch kluge Analysten, die das Potential einer neuen Technik erkannten. Auch beim iPad war einigen Leuten früh klar, worin das Geniale bestand: Cool und entspannt – nämlich zurückgelehnt – das Internet nutzen, ein bisschen Zocken, Videos schauen. Fotos öffnen und Gerät rumreichen. Nicht am Schreibtisch hocken. Diesen Coolness-Faktor hat nicht jeder gleich erkannt, aber man konnte ihn erkennen, und er wurde auch erkannt und diskutiert. Z.B bei euch in Mobilemacs. Nur: Beim Thema Smartwatch sind doch alle klugen Leute etwas ratlos. Das sollte man nicht einfach wegwischen.

          Wenn du sagst «ich sehe keinen Grund warum es am Handgelenk anders sein sollte», ist das doch erstmal kein Argument. Eher Rhetorik. Man könnte auch sagen «ich sehe keinen Grund warum Netbooks keinen durchschlagenden Erfolg haben sollten» (Einen kurzen Hype gab es ja tatsächlich.) Es gibt durchaus noch sehr viele Bereiche, in denen Computer noch nicht verbaut werden und auch keinen Sinn machen. Der Erfolg der Smartwatch mag ja irgendwann kommen, aber warum gerade jetzt? Das allgemeine Statement «Computer haben alles revolutioniert» reicht da nicht aus.

          Für dich als Entwickler müsste es doch auch wichtig sein, hier alles sorgfältig und kritisch zu durchdenken. Welche Konsequenzen hätte es z.B. für App-Entwickler, wenn sich Smartwatches nur in speziellen Nischen durchsetzen? Kann man doch mal drüber nachdenken.

        • Die wichtigste Frage ist doch: Warum am Handgelenk und nicht in der Hosentasche wie bisher? Warum ein winziges zusätzliches Display. Kann es der Blutdruckmesser reißen?

          Das man jetzt versucht, Richtung Schmuck zu gehen, zeigt schon, dass man kein Konzept hat.

          Und wirklicher Schmuck – der auch den Namen verdient – ist nunmal was anderes.

          • Sorry, ich weiß nicht, wenn du hier überzeugen willst. Du wolltest meine Meinung, die hast du bekommen.

            Mag sein, dass ich nicht besonders klug bin, aber ich bin beim Thema Smartwatch kein bisschen ratlos. Wenn du die Vorteile eines Computers am Handgelenk nicht siehst dann siehst du sie eben nicht. Musst sie dir ja nicht kaufen. Ich sehe sie, ich finde sie sind offensichtlich. Ob sie ausreichen, um ein Erfolg für Apple zu werden werden wir sehen, Apple scheint sich da sehr sicher zu sein, sie haben sehr viel darauf verwettet.

            Das du findest, dass Apple zurückhaltend sei, kann ich nicht nachvollziehen. Sie haben zwei Events für die Uhr gemacht, bringen eine Palette an Geräten wie sie Apple noch nie hatte, haben nicht nur einen Produktionsprozess der so teuer ist, dass die meisten Firmen ihn sich nicht leisten könnten sondern gleich drei. Das dürfte so ziemlich die dickste Produkteinführung sein, die Apple jemals gemacht hat.

          • „zurückhaltend“ war nur auf das die Luxus-Variante bezogen. Scheint mir nicht konsequent genug auf diese Anforderungen in diesem Bereich zugeschnitten. Sehe ich tasächlich als sehr vorsichtiges Experiment.Man muss bedenken, dass diese Uhr nicht nur ein Vielfaches kostet, sondern auch die Funktion des Flaggschiffs innehat. Sie erhält auch einen großen Teil der Aufmerksamkeit, dabei von der Erscheinung her total langweilig.

  4. Zur Nudging-Debatte: Kahnemanns Hypothese, die Michi hier etwas vereinfacht als: „schnell getroffene, emotionale Entscheidungen sind meist irrational und falsch“ wiedergibt, ist in der Verhaltensökonomie alles andere als unumstritten. Kahnemanns prominentester Gegenspieler in dieser Debatte ist Gerd Gigerenzer, der zum Beispiel (schon in den 90ern) gezeigt hat, dass es bei vielen von Kahnemanns Experimenten sehr auf die Formulierungen ankommt, ob Menschen bestimmten Trugschlüssen, die Kahnemann als „kognitive Illusionen“ bezeichnet, erliegen oder nicht. Einen sehr interessanten Artikel über die beiden Antagonisten mit Bezug zur Nudging-Debatte gab es vor einiger Zeit im Guardian:

    http://www.theguardian.com/science/2014/jun/01/nudge-economics-freakonomics-daniel-kahneman-debunked

  5. Hallo,

    anbei ein Podcast zum Thema Nudging. Ich finde die Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile ganz gelungen.

    http://cdn-storage.br.de/iLCpbHJGNL9zu6i6NL97bmWH_-bG/_AJS/5Axy_Abp/141221_2205_Zuendfunk-Generator_Wir-wissen-was-gut-fuer-dich-ist-Wie-uns-Po.mp3

    Weiter noch die Sendung „Neues aus der Anstalt“ vom 31.05.2015 zum Thema Griechenland und Finanzkrise.

    http://podfiles.zdf.de/podcast/zdf_podcasts/15/03/150331_sendung_dan_446k_p20v11.mp4?2015-03-27%2017-00

  6. Max beschreibt das das Wähler keine Bock oder Zeit haben sich genug mit komplizierten Themen ausweinander zu setzen. Diese Idee ist teil der „Public Choice Theory“, und die annahme ist das Wähler keine Insentives haben sich genug zu informieren weil Sie nicht genug Einfluss auf das Resultat haben. Das Konzept nennt sich „Rational Ignorance“, und passt besonders gut auf die Probleme in Grichenland und der EU. Warum sollte der Wähler Jahrelang sich Informieren über etwas auf was er selber minimaler Einfluss hat und was Ihn nur minimal selber betrifft?

    https://en.wikipedia.org/wiki/Rational_ignorance

  7. Hinweis an MSPro wegen der Bedenken bzgl. der Facetime-Kamera beim neuen Macbook: die Macbook Airs bis einschließlich Baujahr 2011 hatten auch alle nur 640*480 Pixel. Erst seit 2012 haben die MBAs eine Facetime HD-Kamera.

    Es wäre also kein echter Rückschritt für dich, aber aich kein Fortschritt…

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