WMR18 – Die Rotweinrevolution!

Mal wieder trafen Max und ich uns zum gepflegten Zwangsreden und weil auch andere epochale Ereignisse auf der Welt ganz unbescheiden mit “Revolution” tituliert werden, dachten wir, dass wir nicht zurückstehen dürfen. Und so machte ich, was ein echter Revolutionär halt so tut, nämlich etwas revolutionäres: ich brachte Wein statt Bier mit zum Podcast. Ein wahrlich großartiges Getränk, dass uns zu wahrlich großartigen Sprechleistungen veranlasste. Wir pflügten mit dem Wein durch die Themen wir die Gallier mit den Zaubertrank durch die Römer.

Erstes Opfer: Dr. Ex. Strg. C. Gutti, das arme reiche Dings. Max wird außerdem auf einem Podium sitzen und wir denken deswegen gemeinsam nach über die “neue Revolution” aus dem Internet, gratulieren dabei den Ägyptern und fürchten uns ein bisschen vor Anonymous. Obwohl wir uns selbst zur Weltelite erklären, die im Zuge eines informationellen Neoliberalismus die Beleidigungskultur goutiert und die Verlage wegen des Vorgehens gegen Commentarist zu armseelingen Protektionisten aus einem anderen Jahrhundert erklären, verlieren wir nicht unseren revolutionären Charme. Wir geben ein Update zur Googlespam-Prävention und sehen in Facebook einen Privacystaat entstehen bis wir ganz erbärmlich vor euch auf die Knie gehen um Spenden bitten.

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14 Gedanken zu „WMR18 – Die Rotweinrevolution!

  1. Aus der Wikipedia, so als ergänzung: In der frühen Jugendzeit war Joschka Fischer Ministrant in seiner katholischen Heimatgemeinde. Noch vor Beendigung der Untersekunda (10. Klasse) verließ er 1965 das Gottlieb-Daimler-Gymnasium in Stuttgart-Bad Cannstatt ohne Abschluss und begann in Fellbach eine Lehre als Fotograf, die er 1966 abbrach.

  2. Ich finde es unerhört, wie respektlos Sie mit Doktorentiteln umgehen. Andere Menschen müssen hart dafür arbeiten. Bitte stellen Sie das ab! Nach 122 Minuten wurden Sie dann mit Ihrem Leviathan endlich bildungsbürgerlich. Doch wozu die ganze Diskussion vornweg? Warum fangen Sie nicht gleich bei Minute 122 an?

    Dr. Franz Bügelmeier

  3. @343max : Ich wollte mal was zur Beleidigungskultur hinzufügen: Zwar hast du Recht, wenn du sagst es gibt Recht auf nicht Beleidigt werden, aber man muss sehen welche Konsequenz eine freie Beleidigungskultur haben könnte. Angenommen man beleidigt Migranten oder andere angehörige von Minderheiten, dann hat dies eine größere Konsequenz als wenn man Mitglieder der Mehrheitsgesellschaft beleidigt. Daher es ist etwas anderes wenn man gezielt öffentliche Personen oder einzelne Personen beleidigt als Personengruppen. Z.b. Cem Özdemir als Idiot zu beleidigen ist etwas anderes als ihn als plaste Deutscher zu beleidigen, weil die Beleidigung plaste Deutscher ein anderen Kontext bezieht als die Beleidigung „Idiot“.

    My 2 cents.

  4. @Ferhat: musste eben überhaupt erst googlen, was ein „Plaste Deutscher“ überhaupt sein soll. In sofern ist die Beleidigung in erster Linie mal schlecht. Außerdem finde ich nicht, dass es einen Unterschied macht, ob der Mensch, den man beleidigt irgendeiner Minderheit angehört. Auch Friedmann hat ein Recht drauf beleidigt zu werden.

    Ich wollte übrigens nicht sagen, dass es keine Konsequenzen haben sollte, wenn man jemanden beleidigt. Es sollte lediglich keine rechtlichen Konsequenzen haben.

  5. @343max: Den Begriff „Plaste Deutscher“ habe ich auch erst in einem Interview gehört ;). Ging glaube ich um Özil.

    Es geht ja nicht darum ob die Person, die beleidigt wird zu einer Minderheit angehört oder nicht. Da ist es egal. Ob du ein ein angehöriger einer Minderheit oder der Mehrheitsgesellschaft. Da macht es wirklich kein Unterschied. Klar hat Friedman das Recht drauf beleidigt zu werden. Es ist aber schon ein Unterschied, wenn man ihn Beleidigt und den Kontext mit einbezieht das er jüdisch ist. Weil der Unterschied ist der, dass die Beleidigung nicht nur auf ihn zielt sondern auch die jüdische Gemeinschaft mit einbezieht.

    Das es rechtlichen Konsequenzen hat, ist auch etwas schwachsinnig in Deutschland, leitet sich wohl IMHO anscheinend aus der Menschenwürde ab. Was Menschenwürde sein soll, lass ich mal so stehen. Meiner Meinung sind die rechtlichen Konsequenzen der Grund für solche aussagen wie „Man darf doch mal die Wahrheit sagen“. Wenn jeder jeden Beleidigt, wird dieser Satz wohl als Verstärkung der Beleidigung verschwinden.

    Wenn man auf die rechtlichen Konsequenzen verzichtet, wie sollte man gegen Mobbing, Rufmord oder Populisten vorgehen. Nicht das es jetzt schon passiert, aber das wäre doch eine Überlegung wert. 😉

    BTW: Ihr macht es super mit eurem Podcast.

  6. mspro, ich habe eine Art Grundsympathie für dich und deine Ideen, obwohl (oder gerade weil) ich den Eindruck habe das du da oft eher laut denkst, als gut durchdachtes vom Stapel zu lassen.

    Diese unterschwellige Klassifizierung von Menschen, die hier und da durchklingt, finde ich allerdings gefährlich und ekelhaft. Das ist das Niveau auf dem Konservative von „Gutmenschen“ reden.

    Der Begriff „Elite“ impliziert automatisch, das es Menschen gibt die weniger wert sind. Und du hältst deine Themen für wichtiger, als die vielleicht schlichteren Anliegen von Arbeitern in Fabriken. Man merkt, das dir deine Überheblichkeit selbst gut gefällt und das du nie existenzielle Probleme hattest.

    Es mag sein das du mit solchen Standpunkten in mehr Talkshows eingeladen wirst, aber ich hoffe das das nicht deine Hauptmotivation ist.

  7. Hyperkeks- ich verstehe deine Bedenken gegenüber dem Begriff Elite sehr gut und teile sie. Andererseits halte ich es aber für ebenso gefährlich die Existenz einer „Elite“ nicht anzuerkennen. Es ist schlicht ein Fakt, dass bestimmte Leute oder Gruppen einen stärkeren Einfluss auf den gesamtgesellschaftlichen Diskurs haben als andere.

    Und wenn man feststellt, dass man zu so einer gesellschaftlichen Gruppe gehört – wir haben einige Indizien dafür geliefert – dann ist es selbstgerecht und verantwortungslos das nicht auch so anzuerkennen. Eliten, die von sich behaupten (oder gar glauben) keine Eliten zu sein, sind die schlimmsten.

    Übrigens: Allein, dass du das hier hörst, ist ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür, dass du selber zu dieser von uns besprochenen Elite gehörst.

    Ich gebe dir recht: man sollte den Elitenbegriff immer kritisch sehen. Deswegen ist er in diesem Fall auch eine Form der Selbstkritik. Du kannst das gerne negieren. Aber im Endeffekt, ist das dann die eigentliche Gefahr.

  8. Bzügl. Österreich: Naja, in der HTL (Höhere Technische Lehranstalt) gibt es (HTL-)Professoren und Fachlehrer. Bis zu Hauptschule (und ich denk auch unterstufe Gymnasium) sinds auch bei uns einfach Lehrer.

  9. Ich finde es seit dem um Nokia schade seit sie Trolltech gekauft haben. Denn die Trolltech Leute sind super und Qt ist großartig. Ich hoff nie von was (zu sehr) Fan*boy* zu sein, aber wenn dann wärs von Trolltech gewesen.

  10. Bzgl. eurer Diskussion „Das Internet sollte ein rechtsfreier Raum sein“ contra „Recht ergibt sich in jedem Raum, wo Menschen zusammenkommen“: Beides ist richtig. Überall dort, wo Menschen zusammenkommen, entwickelt sich so etwas wie Rechtsnormen, Verhaltenskodizes und Institutionen. Diese sind aber individueller, flexiblber, variabler und angemessener als Gesetze, die von einem staatlichen Monopolisten erlassen werden. Deshalb funktioniert die „Selbstregulierung“ des Internets so gut und Gesetze für das Internet wirken oft wie aus einer anderen Welt. Die Internetentwicklung ist der Beweis dafür, dass menschliche Organisation eben auch ohne starre Gesetze funktioniert, sondern einfach durch Freiwilligkeit und zwar von der technischen Aspekten (Netze, Peering, Domainvergabe etc.) bis zu den menschlichen Aspekten (wer sich in einer bestimmten Gruppe sind benimmt, wird eben ausgeschlossen und such sicht eine andere Gruppe).

  11. „Übrigens: Allein, dass du das hier hörst, ist ein ziemlich sicheres Anzeichen dafür, dass du selber zu dieser von uns besprochenen Elite gehörst.“ – Guter Witz, wahrlich.

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