WMR21 – Re:volution!

Alles wird anders, alles bewegt sich mit beschleunigtem Schritt dem Hitzetod des Universums entgegen. Und während Trends explodieren, Bewegungen eskalieren, Revolutionen … äh … revolutionieren haben auch wir eine Neuigkeit eingeführt: einen Gast!

Ja, es wird hier jetzt – zumindest manchmal – etwas bunter. Wir hatten schon immer mal vor, Gäste einzuladen, jetzt haben wir das spontan einfach mal durchgezogen. Natürlich kam als erster Gast niemand anders in Frage, als derjenige, der mit der freundlichen zur Verfügungstellung seines Equipments den Wir.muessenreden.de überhaupt in dieser Form ermöglicht hat: Tim Pritlove.

Es ist ja immer etwas haarig, wenn man solche grundlegenden Neuerungen ausprobiert. Funktionieren die Gespräche noch so, wie gewohnt? Kann man noch die Themen machen, die man sich vorgenommen hat? Wir wollten ja auf keinen Fall einen Interviewpodcast machen. Mit Tim – das kann man jedenfalls festhalten – war das aber ein epischer WIN!

Das mag daran liegen, dass wir Tim mit Rotwein abgefüllt haben wie nix gutes, oder auch weil es einfach gepasst hat. Jedenfalls hatten wir ne Menge Spaß, eine Menge guter Gedanken und ein sehr entspanntes Gespräch.

Die Themen waren:

  • Wir nennen wieder mal die Spendernamen und Tim erklärt Max warum wir welche Technik brauchen.
  • Mspro war kurz vorher in der Amerikanische Botschaft und traf dort den Internetberater von Hillary Clinton, Ben Scott.
  • Wir kündigen den nächsten WMR an, der live vom Medientreffpunkt Mitteldeutschlandgesendet” wird. Wieder mit Gast, nämlich Robin Meyer-Lucht, der Gründer von Carta und intimer Kenner der Medienszene. Also wer am 3. Mai in Leipzig dabei sein will, bitte in den Kommentaren melden. Eventuell kann man was drehen.
  • Max und ich waren auf dem taz-Kongress. Max sogar auf dem Podium mit allerlei lustigen, doofen und skurilen Leuten:
  • Dann sprechen wir natürlich über den großen Klumpatsch re:publica: Über Sascha Lobos Troll-Vortrag (Video) über die Twitterlesung (Video 1, 2), Max bedankt sich bei seinen Groupies, dann nehmen wir uns den Vortrag von Gunter Dueck vor: (Video).
  • Dann wird natürlich auch eine Diskussion um die Judäische Volksfront die Digitale Gesellschaft unumgänglich.
  • Kurz halten wir inne und Tim und mspro schwärmen von dieser tollen Stadt Berlin.
  • Danach versucht mspro die gute Stimmung mit trockener Theoriescheiße runterzureißen und erzählt noch von seinem Vortrag auf der re:publica über den #Kontrollverlust, der eh hier nachzulesen ist.
  • Tim rettet die Stimmung mit Anekdoten über Kuba und die Badassheit von Fidel Castro.
  • Danach bleibt nur noch, uns krächzend zu verabschieden, völlig runtergerockt von diesem Podcastgroßereignis. Es war wunderbar!

Viel Spaß!

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21 Gedanken zu „WMR21 – Re:volution!

  1. Hi.

    danke nochmals für abermals nette Sendung gestern Abend, mit dem Stargast ohne den ihr ja technisch gesehen einige Probleme mehr haben dürftet..

    Also wie schon während der Sendung von Max mitbekommen, würde ich doch glatt meine Termine so verlegen, als das ich in der Mediencity dabei sein würde, wenn es denn dafür tatsächlich eine Möglichkeit geben sollte. Hab es eben nicht so weit, als Student von der Uni Leipzig.

    grüße. bis evtl. 03.Mai und weiter so!!

  2. Wisst ihr was lange Podcasts so interessant macht? Sie retten den Hörer über den dunklen, einfältigen und stumpfsinnige Alltag. Und: man kann sie mehrmals hören, denn: beim Gespräch mit einfältigen, stumpfsinnigen Mitmenschen im Real Life verpasst man immer etwas scheinbar wichtiges im Podcast.

    Habe gestern nur rund 30 min reingehört, aber bei dem Gast wäre ich enttäuschen, wenn ihr Appler nicht über Apple-Abweichler rumrantet. 😉 … mal komplett hören. (nein, mm tun ich mir nicht mehr an.)

  3. Ohne jetzt groß beleidigte Leberwurst zu spielen, aber Dueck hat keine Ahnung von neuerer Pädagogik. Das „Schüler auf, Wissen rein, Schüler zu“ ist schon lange total out.
    Das Problem: Es gibt alte Lehrer, die vor gefühlten tausend Jahren studiert haben und sich mit ihrem Scheiß herrlich eingerichtet haben. Und es gibt z.B. auch Eltern, die ihre Blagen mit Abfragbarem Wissen vollgestopft wissen wollen. Bevor man die überzeugt hat, ist die Lebensarbeitszeit vorbei. Wenn Herr Dueck das demnächst übernehmen will, GERNE!

  4. wie schön voll is tim denn bitteschön? 😀 hab ja schon nsfw-folgen gehört, wo angeblich auch gut gesoffen wurde, aber so gelallt hat er da nie. sehr gut!
    tolle folge übrigens. schön abwechslungsreich 🙂

  5. Pingback: RP11 – Der Aufbruch « H I E R

  6. Schöne Folge!
    Habe mich nur die ganze Zeit gefragt, was das für ein permanentes Klack-Geräusch war, was man im Hintergrund gehört hat.
    Klang so, als hätte sich irgendwer die Fussnägel geschnitten 😛

  7. Beste Folge ever. Die geht in die Geschichte ein. Leider stoppt Tim die Diskussion zu früh, anstatt es auszunutzen das er nicht folgen kann und sich dadurch aufklären lässt, was in mspro’s Gedankenwelt passiert. Für ein „Roundup Informations-Podcast“ exzellent, eventuell lohnt es sich jedoch eine advanced Folge zu machen in der ihr das ausdiskutiert – bis weißer Rauch aufsteigt.
    EIn vielleicht interessantes Experiment, eine mehr-Personen Runden zu machen, glaube das gab es in Podcasts noch nicht. Eine Art re:publika aftertalk. Trommelt doch zu dem Thema den Berliner-Klüngel zusammen und schließt euch ein Wochenende ein!

  8. Und wer denkt an den armen US Spook der nach Tims Kuba Rede seine Abberufung nach Wanker County bekommen hat? „Von wegen mit dem Seemann bekommen wir die deut. digitale Gesellschaft* auf unsere Seite! Den Kommunismus haben die gelobt!“

    *also die digitale Gesellschaft, nicht „Die Digitale Gesellschaft e.V.“

  9. Trotz Gast (wofür war Tim noch mal da?) wird das letztlich wieder zur Bühne für mspro, dessen Kontrollverlust offenbar nicht zu bändigen ist. Schön, dass Tim sich dann in der Position sah, hier und da angemessen querzuschießen.

  10. Beim Hören (bin noch nicht ganz durch) ging mir an der Stelle mit „fragt euch mal ob euer Job nicht durch ein wenig googlen zu ersetzen wäre“ durch den Kopf, dass ich das für ein Scheinargument halte.
    Letztlich läuft die Aussage doch darauf hinaus, das man Berufe erlernen kann und nahezu jeder Mensch (zumindest in der Erwerbsarbeit) ersetzbar ist. Das Netz hat zugegebenermaßen die Schwelle verändert und die Möglichkeit Dinge neu zu lernen von Institutionen entkoppelt, aber ich glaube nicht das das Netz hier eine grundlegend neue Situation geschaffen hat.

    Die allermeisten Berufe sind grundsätzlich erlernbar, das Unterscheidungsmerkmal ist nur der dafür nötige Aufwand. Ich bin Naturwissenschaftler (Physiko-Chemiker um genau zu sein) und ich habe mich gefragt ob ich prinzipiell durch jemanden der keine Vorbildung in meinem Bereich nur das Netz hat ersetzbar wäre und die klare Antwort lautet: Ja natürlich bin ich das. Allerdings nicht in kurzer Zeit und eine neue Situation ist das auch nicht, denn nachwachsende Studenten konnten mich auch schon immer ersetzen.

  11. Ich glaube, viele haben falsch verstanden, was da mit Beruf ergoogeln gemeint ist. Er meinte halt, sobald man sich die Informationen sich selber per Google direkt erschliessen kann, wird diese Funktion durch einen Algorithmus oder ein System ersetzt werden. Z.b. Fahrpläne und Verbindungen nachgucken. Das kann db.de heute schneller und besser als eine Schalterperson. Die übrigens auch nur bei db.de nachguckt. Stellt euch mal vor, ihr wollt das jemandem von 1880 erklären. Der noch nie Züge gesehen hat.

    Zur Komplexitätsreduktionsdiskussion und wie sich das auf die Gesellschaft auswirkt: Sobald ein Verbund von Elementen ein System wird, lagern sich weitere, selbst generierte Elemente darin ab. Das ist Systemtheorie, wie ich sie verstanden habe. Komplexitätsreduktion geschieht eigentlich nie, sondern Teilsysteme übernehmen Aufgaben, rsp. bilden selbständig oder effizienter äussere Dinge ab und stellen sie nach aussen zur Verfügung. Am Schluss sieht man selbst im System selber nur noch die Teilsysteme und glaubt, eine reduzierte Komplexität wahrzunehmen. Ob diese Einbildung dann doch die Realität ist, ist heute fraglich. Denn das Internet ermöglicht es uns, sich in jegliche Gesellschaftsverbünde einzuklinken und uns „schlau zu machen über fremde Dinge“.

    Beispiel: Rechtswesen. Früher wurde jemand einfach abgemurkst und der Mensch war nicht mehr. Das Recht war einfach und zielgerichtet. Heute haben wir ein eigenes System entwickelt, das Rechtsfragen beantworten sollte. Menschen werden nicht einfach weggesperrt (jedenfalls in zivilisierten und entwickelten Ländern…), sondern in das System integriert.

    (Hoch-)Finanzen: Vom einfachen Geldtransfer in ein eigenes Börsensystem, das selber Geld (!) generieren kann, wie es ihm passt.

    Von der Zeitung zum Internet geschieht genau das: Der Selbstbezug nimmt zu und zwingt die anderen Systeme, sich dem anzupassen, weil ein Teil der anderen Systeme sich auf das Internet stützt oder sich das Internet Teilbereiche anderer Systeme aneignet.

    So ist das. Aber ich glaube, das ist irgendwie nicht das, was ihr da diskutiert habt.

    /kompetenzlose Erkärung 😀

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