WMR105 – Die Soziabilität des HeadphoneJack

Max und ich brauchten mal wieder etwas Zeit für uns. Und weil die Ereigenisse ein bisschen aufgehört haben hereinzubrechen, konnten wir uns mal wieder dem Alltagsgeschäft zuwenden und über Artikel, Bücher und Filme reden, die wir konsumiert haben. Und natürlich über die Apple-Keynote!

– Der Zeit-Artikel: Der Tag an dem Deutschland die Kontrolle verlor.

Polizei zwingt Muslima zum Entkleiden am Strand.

– Kleinerdreis Erklärartikel über die Burka, den Hijab und den Niquab.

– Der zitierte Kommentar in der Sueddeutschen zur Burkadebatte.

Die Apple Keynote .

– Buch: David Singh Grewal: Network Power.

– Nicolas Taleb über die Macht der Intoleranz.

– Serie: The Jinx.

– Dokumentation über Stuxnet: Zero Days.

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5 Gedanken zu „WMR105 – Die Soziabilität des HeadphoneJack

  1. Spontane Bauchgefühl-Theorie zum ersten Thema, weil mich die Vehemenz des Anschreibens gegen das „wir schaffen das“ schon lange verwundert:
    In den ersten Tagen und Wochen gab es eine sehr wohlwollende Berichterstattung über Merkels Entscheidung, über die massiven Anstrengungen der Zivilgesellschaft bis hin zu einer BILD die auf arabisch publiziert. Dann brach von rechts ein Sturm der Entrüstung über die linksggrünversifften Lügenmedien – via Facebook und Leserbriefe – herein und seither befinden sich alle Medien in einer permanenten Abwehrhaltung, um diesem Anschein ja kein weiteres Futter zu geben. In erster Linie die FAZ und die Welt. Für mich zeigt sich das allein daran, dass sich in allen Features und co zum Lügenpresse-Vorwurf fast ausschließlich auf diesen Zeitraum eingeschossen wird und beispielsweise die Kritik der engagierten Helfer im Nachhinein (also auf den „wir schaffen das nicht!“ Journalismus) – den es ja ebenso gab – überhaupt nicht vorkommt. Und Jasper von Altenbockum zelebriert das ja weiterhin gefühlt täglich.

  2. Ich finde ihr bringt beim Burkini/Burka ein bisschen Dinge zusammen, die man eher trennen sollte.

    Beim Burkiniverbot in Frankreich wurde ja nicht mit der Befreiung der Frau argumentiert, sondern dass der Burkini ein Symbol des Islamismus sei und deswegen böse. Allerdings müsste man dann die typische Salafistenkluft für Männer auch verbieten. So ist schlecht eine sexistische Aktion mit islamfeindlichen Anstrich. Wenn es denn um die Freiheit der Frau gehe, dann dürfte auch nie wieder ungestraft ein Artikel zum Thema Bikinifigur („Seien Sie dünn ansonsten sollten Sie am besten gar nicht am Strand erscheinen“) erscheinen.
    Der Witz an der Geschichte ist ja sowieso, dass die Erfinderin des Burkinis das Ding als integrierendes und befreiendes Kleidungsstück ansieht. In finde durchaus zu Recht.

    Was die Burka angeht:
    Dass es nichts bringt die Unterdrückten zu bestrafen um dem Unterdrücker eins mitzugeben ist offensichtlich. Ein Verbot hilft diesen Frauen nicht, sondern Angebote um da rauszukommen (wie auch immer das macht).

    Dass es Frauen gibt, die aufgrund eines sehr konservativen Islamverständnisses eine Burka freiwillig (oder meinetwegen auch einen Niquab) tragen, als pseudofrei zu bezeichnen, ist halt auch etwas bevormundend. Was ist denn dann eine freie Entscheidung? Wie frei sind dann eigentlich junge Frauen, die nichts anderes gelernt haben, als dass ihr Aussehen ihren gesellschaftlichen Wert bestimmt? (Ich bin es wirklich leid mit jungen Mädchen darüber zu diskutieren warum es nicht schlimm ist keine „perfekte“ Figur zu haben) Und auch das kommt bei Mädchen und Frauen vor, die aus dem sog. Bildungsbürgertum kommen. Auch hier haben wir am Ende wieder eine Debatte die zutiefst sexistisch ist.
    Ich finde schon, dass man darüber diskutieren muss wieviel offensichtliche Religionszeichen im öffentlichen Dienst ok sind. Vollverschleierung ist da für mich genauso ein NoGo wie Kreuze an der Wand oder das schwören auf die Bibel. Wemm diese Debatten aber im Wesentlichen islamfeindlich und/oder sexistisch geprägt sind, ist es halt Mist.

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