WMR122 – Mal wieder alle falsch im Internet!

Ein relativ spontaner WMR für zwischendurch. Weil schlechte Laune und alles. Alle sind wieder falsch im Internet und überhaupt! Rant, Rant, Rant! *hust*

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12 Gedanken zu „WMR122 – Mal wieder alle falsch im Internet!

  1. Sehr schön, dass ihr gerade wieder so oft erscheint!

    „Man sollte von seinen Kindern nur veröffentlichen, was einem selbst nicht peinlich wäre.“

    Woher wisst ihr, was euren Kindern später mal peinlich sein wird, oder was ihnen sogar Probleme machen kann? Und wenn ihr euer Kind später fragt, ob es seine Fotos überhaupt im Netz haben will, dann sind wahrscheinlich schon hunderte bis tausende Fotos und Videos drin. Ich will da jetzt gar nicht irgendwie moralisch drüber urteilen, ich kann eure Einstellung gut nachvollziehen, würde es vielleicht sogar genauso handhaben, aber es kommt mir schon so vor, als ob man sich da ein bisschen was vormacht, weil man gerne die bequeme Technologie nutzen möchte.

    Bzgl. dem visuellen anonymisieren von Kinderfotos, finde ich es auch etwas kurz gegriffen, nur von den maschinenlesbaren Informationen eines Fotos auszugehen. Es mag ja sein, dass Facebook alle wichtigen Informationen trotz gepixeltem Kopf extrahieren kann, aber so wird das Kind wahrscheinlich nicht von Menschen (zb) auf der Straße oder in der Schule erkannt. Das ist doch auch ein valider Grund sowas zu machen?

    • Ich habe so eine Idee, was meinem Kind später mal peinlich sein könnte und was ihm schaden könnte und selbst wenn ich daneben liege wird es nicht das Ende der Welt sein. Dann ist ihm mal was peinlich, was während seiner Pubertät vermutlich eh sein Dauerzustand sein wird.

      Die Gegenfrage stellt aber irgendwie niemand: woher weiß ich wie viele Chancen er verpassen wird, weil ich ihm sein ganzes Leben lang eintrichtere wie schlimm man vor dem Internet Angst haben muss, das man es niemals nutzen darf weil man kann ja gar nicht ahnen wieeeee schlimm das ist. Stellt es nicht auch eine Gefahr dar, einem Kind eine irrationale Angst vor dem vermutlich wichtigsten Mediums anzuerziehen?

  2. Ich denke, der wahre Grund für das Verstecken der Kinder ist, dass deutsche Babys überdurchschnittlich hässlich sind. Entweder das, oder wir sind einfach eine hysterische Gesellschaft.
    In keinem der Länder, in denen ich mich länger aufgehalten habe, gibt es so einen Verbots- und Angstwahn wie bei uns in Deutschland. Und du kannst mit den Leuten auch nicht vernünftig darüber diskutieren, weil sie sofort hysterisch werden.
    Warum sind wir so verängstigt? Und das ist ja jetzt nicht seit gestern so. Woher kommt das?

  3. Also ich verstehe die Aufregung nicht. Wenn Eltern keine Babyfotos in soziale Netzwerke stellen, ist es doch vollkommen ok. Alles was max angesprochen geht ja auch ohne soziale Netzwerke (fotos teilen etc). Das Recht auf Teilhabe, sehe ich hier nicht bzw. wiegt da mich das Selbstbestimmungsrecht des Kinder schwerer. Aber ich arbeite auch nicht für Facebook 🙂

    • Das Problem sind nicht so sehr die Leute, die selber diese Bilder nicht posten. Das Problem sind die, die so hysterisch sind, dass sie es am liebsten allen anderen auch verbieten würden.
      Ich würde mich nicht wundern, wenn es nicht schon mehrere Petitionen für solche Verbote gibt.

  4. Also, zwei Dinge, die ich zu dieser (und auch vorherigen) Sendungen sagen möchte:

    Zunächst ein großes, allgemeines Lob: Eure Sendungen werden (für mich) immer besser, eure teils kontroversen, teils übereinstimmenden Gesprächen gefallen mir immer besser, möglicherweise, weil sie meiner derzeitigen Lebensphilosophie näher sind, oder weil ihr einfach noch erwachsener rüberkommt (etwas, was mir auch bei anderen populären Sendungen der „Berlin Bubble“ aufgefallen ist). Topp!

    ZU DIESER SENDUNG:

    Schwierig erscheint mir doch die These, dass das ungefragte Posten von Portraits/Bildern von Menschen (Kindern) mir nicht klar macht, warum damit eine Art Teilhabe des Fotografierten stattfindet. Wenn es hier überhaupt eine Teilhabe gibt, dann doch von Menschen, die die Bilder betrachten, an dem Leben des Kindes, welches fotografiert wurde. Die berechtigte Frage ist doch aber: möchte dieses Kind, dass andere an seinem Leben teilhaben? Möglicherweise gar Menschen, die das Kind nicht kennt, und deren Teilhabe gar nicht erwünscht ist.
    Ich glaube, dass „wir“ (Generation der 40somethings) gar nicht wirklich beurteilen können, was das für Folgen hat, denn unsere Eltern hatten – zum Glück! – gar nicht die Möglichkeit, unsere vollgeschissenen Windel im Netz zu präsentieren.
    Sobald Kinder aufgeklärt und mit vollem Bewusstsein sagen/entscheiden können, ob sie ihre Bilder im Netz sehen möchten oder nicht, können „wir“ entsprechend handeln. Bis zu diesem Zeitpunkt sollte man sich da strikt zurückhalten!

    Die Stelen-Geschichte: Ich muss dir, mspro sehr dafür danken, dass du mir noch mal erklärt hast, was eigentlich so „schal“ an dieser Geschichte ist!! Du hast mir die Möglichkeit gegeben, zu reflektieren und meine eigenen Gedanken einzuordnen und das war sehr hilfreich!
    Meine Reaktionen auf diese Aktion waren ähnlich gelagert, aber nicht so eloquent und viel naheliegender. Erster Gedanke: Ja, geile Aktion, kann man machen, der Höcke braucht mal richtig Druck. Zweiter Gedanke: Warum sollte ich/der Bürger sein hart erarbeitetes Geld hergeben, um einem geistig verirrten Menschen zu maßregeln, der ja nicht mal den Schmutz unter meinen Fingernägeln wert ist? Ein menschenverachtender Nazi bekommt hier eine Aufmerksamkeit und die Möglichkeit sich erneut als Opfer zu gerieren, die er nicht verdient hat!
    Anstatt in dieses Spaßprojekt zu investieren, sollten man lieber in die Erhaltung des Originals investieren oder für die Rettung von Flüchtlingen spenden, oder oder oder …

    • Ja, „wir“ die Generation 40something können gar nicht beurteilen welche Folgen es hat das zu tun. Wir können aber auch nicht beurteilen welche Folgen es hat das nicht zu tun. Meine Theorie ist, das die Folgen des Unterlassens schlimmer sind als die Folgen des tuns. Aber genau diese Diskussion wird nicht geführt. Stattdessen wird immer so getan als habe Internetnutzung keinerlei Vorteile und somit ist jeder potentielle Nachteil Grund genug es von vornherein zu lassen.

      • Naja, was soll passieren, nur weil die eine oder andere vollgeschissene Windel nicht im Netz zu sehen ist … 😉

        Ich plädiere definitiv dafür, Dinge im Netz zu tun! Gerne auch Fotos hochzuladen (mache ich selber auch mal gerne), nur doch bitte im Besitz der vollen geistigen Kontrolle. Und ich glaube nicht, dass dein Sohn schon jetzt abschätzen kann, was es bedeuten wird, Kinderbilder von sich auf ewig und immer im Netz vorzufinden.
        Und ich (und das ist nur meine Meinung) glaube nicht, dass du das abschätzen kannst.

        • Ich bin nicht „im Besitz der vollen geistigen Kontrolle“, got it. Nachdem du jetzt bei offenen Beleidigungen ankommen sind können wir diese Diskussion auch lassen, nicht?

          • Nein, sorry, das war Schwachsinn meinerseits!

            Ich wollte ausdrücken: Fotos einer Person sollte diese Person selbst oder eine Person, die diese Person mit gutem Wissen und Gewissen damit beauftragt, hochladen. Und zwar in der Kenntnis (fast) aller Konsequenzen und aus eigenem Antrieb.

            Nun könnte man natürlich sagen, dass du diese beauftragte Person bist … Aber gut … 😉

            Nochmal, Max, es liegt mir nichts ferner, als dich zu beleidigen!!

            Manchmal wünschte ich mir, man könnte Kommentare editieren!!

          • Okay.

            Ich probiere noch mal meinen Punkt rüberzubringen:

            Wir können nie alle Konsequenzen unseres Handelns abschätzen. Was könnten die Konsequenzen sein, wenn ich ein Foto von meinem Kind poste wie es ein Eis isst? Klar, könnte theoretisch den 3. Weltkrieg auslösen, aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit klicken nur ein paar Leute auf “like” und freuen sich über ein süßes Kinderfoto. Und vielleicht, nur vielleicht erinnern sie sich wenn sie ihn mal treffen und sagen sowas wie: “ich hab mal ein Foto von dir gesehen, wie du ein Eis isst!”. Und dann freut er sich. Oder es ist ihm egal. Oder jemand ist inspiriert und schickt ihm ein Foto von sich zurück.

            Natürlich kann mein Sohn nicht abschätzen welche Konsequenzen dieses Foto hat, aber ich kann es. Und es ist meine Aufgabe dies einzuschätzen und danach zu handeln.

            Diese Diskussion wird immer unter zwei Grundannahmen mit sehr vielen Ausrufezeichen geführt:
            1. Wir können ja gar nicht mit absoluter Sicherheit wissen, welche riesigen Auswirkungen das alles haben wird!!!1!!
            2. Wir wissen aber mit absoluter Sicherheit, das diese Auswirkungen, die wir nicht kennen, mit absoluter Sicherheit nur fürchterlich sein können und auf keinen Fall positiv!!1!!!!

            Ja, es könnte sein, dass er eines Tages einen Job nicht bekommt, weil sein potentieller Chef sich durch seine Facebook Timeline klickt und dabei sieht, das er als 2 Jähriger mal beim Eisessen gekleckert hat und ihn deswegen nicht einstellt. Aber das ist an den Haaren herbeigezogen. Und wenn wir schon dabei sind Dinge an den Haaren herbei zu ziehen: könnte es nicht genau so gut sein, dass die Liebe seines Lebens über dieses Foto stolpert und sich dadurch unsterblich in ihn verliebt und er nur durch dieses Foto das große Glück seines Lebens findet?

            Warum wird so kategorisch ausgeschlossen, dass diese ungewisse Zukunft, die gar nicht mal sonderlich ungewiss ist irgendwas positives haben könnte? Insbesondere bei sowas total harmlosen wie einem Foto?

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