WMR117- Kognitiver Tribalismus und der Faschodrive

Sorry, sorry, sorry, sorry! Jaja, es ist ewig her, wir haben euch hängen lassen, aber wie das so ist. Termine sind rar und Koordination über Ozeane hinweg schwierig. Aber jetzt haben wir es wieder geschafft und haben entsprechend viel zu erzählen. Ein typischer WMR: es geht um Applerpdukte, die Hamburgkrawalle und mal wieder ein Buch. Und das Beste: der Podcast ist fast trumpfrei!

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21 Gedanken zu „WMR117- Kognitiver Tribalismus und der Faschodrive

  1. Ich neige wirklich nicht zu Verschwörungstheorien, aber nach dem was wir in den letzten Jahren über Polizei und Verfassungsschutz gelernt haben, halte ich es für recht wahrscheinlich, das in Hamburg auch Vertreter der Staatsorgane in schwarz mindestens Auseinandersetzungen provoziert haben (das ist angeblich auch in einem Video zu sehen, aber das will ich hier nicht verlinken, weil ich es bisher nicht weiter überprüft habe).

    Es würde mich nicht mal mehr überraschen, wenn herauskäme das Polizei/VS sehr aktiv mit-randaliert hat. Es scheinen ja auch Rechte darunter gewesen zu sein – und die sind (wie sicherlich auch die linken Extremisten) ja offenbar durchsetzt von V-Leuten.

  2. Jupp das mit dem MacBook, Monitor und USB-C ist schon eine feine Sache.
    Leider freuen wir uns in der Mac Welt zu häufig über Sachen, die es seit Jahren außerhalb vom Tellerrand gibt. Und dann zahlen wir auch noch ein Schweinegeld dafür. In diesem Beispiel rede ich vom Dock

  3. Hallo Michael, hallo Max,

    ich stehe nach fast 10 Jahren bald vor der Anschaffung eines neuen Setups.

    Wo, in dem Setup, ist der LAN-Anschluss? Wenn ich es richtig verstehe, ist am Notebook keiner, am Monitor keiner und am Adapter keiner. WLAN war bei Euren Podcasts oft das Problem …

  4. Also ihr 2, das wäre doch nicht nötig gewesen. Ich hätte die nächste Folge auch ohne den Cliffhanger gehört (sowie wahrscheinlich alle WMR- Hörer). Hat das direkt bei der ersten Aufnahme geklappt, dass die Klingel Max genau nach dem „Der Grund dafür ist …“ unterbricht oder habt ihr mehrere Anläufe gebraucht?
    Obwohl (oder gerade weil) ich Fahrradfahrer bin, warte ich gespannt auf die Auflösung. Lasst euch bitte nicht zu viel Zeit!

        • Wenn die Straßen breiter werden, wird auch mehr gefahren. Menschen die vorher andere Verkehrsmittel genommen hätten oder die Strecke ganz vermieden hätten solange es sich irgendwie vermeiden lassen würde fahren plötzlich mit dem Auto. Klingt total kontra-intuitiv, ist aber mal um mal um mal bestätigt worden.

  5. @Max & mspro: bitte zur Wohnungs- und Mieten Thematik etwas mehr Wissen anlesen, wenn ihr darüber reden wollt. Das war leider sehr flach.

    @Max: Evl. bekommst du das in S.F. nicht mehr mit, aber in Berlin wohnen nur Reiche in riesigen Wohnungen. Gering- und Durchschnittsverdiener müssen zusammenrücken und bauen sich eher Hochbetten in die Küche als in eine größere Wohnung umzuziehen.

    Deine „ishaltso“ Haltung zu steigenden Mieten kann ich nicht nachvollziehen. Man kann diese Haltung eigentlich nur haben, wenn man komplett marktgläubig ist oder in einer Einkommenschicht ist, die von den Problemen unberührt ist. Ich tippe bei dir eher auf letzteres – no offence.

    Zum Glück gibt es in Berlin sehr viele Leute, die diese fatalistische Haltung nicht haben und sich den Hintern aufreissen, um Lösungen zu schaffen. Und die sind sehr wohl umsetzbar, wenn es genügend Druck auf die Politik gibt.

    @mspro: Einfach nur bauen passiert ja bereits – nur eben im Hochpreissegment. Zu einer Entspannung im unteren und mittleren Preissegment wird das nicht führen. Und das ist genau der Bereich den sich ein Großteil der Berliner/innen nur leisten kann.

    Die Berliner Mieterinis und deren Umfeld sehen als einen Ausweg die Förderung von gemeinnützigen Bauprojekten durch z.B. Steuersenkungen, um günstige, neue Wohnungen zu schaffen, die dann auch günstig bleiben und nicht durch Spekulation teurer werden können.

    In Architekturkreisen wird auch über die Senkung von Bauvorgaben diskutiert. Dann gibt es auch Projekte, wo neue Wohnungen nur halb ausgebaut werden und Bewohner in Eigenregie weitermachen können.

    Kurz: es gibt Lösungen. Man muss sich nur dafür engagieren. Also wie immer 🙂

    • Aber wie willst du denn das Dilemma auflösen, was ich angesprochen habe? Wie sollen alle in riesigen Wohnungen leben können, wenn der Platz in einer Stadt nun mal begrenzt ist? Wie soll das Problem anders gelöst werden als durch kleinere Wohnungen oder höhere Häuser?

      Da ich selber Mieter bin, bin ich natürlich von dem Problem betroffen. Glaubst du denn, Menschen mit höheren Einkommen müssten keine Miete zahlen?

      Durchschnittsverdiener leben in Berlin nach wie vor in riesigen Wohnungen. Ich war einer davon. Wir hatten zu zweit eine Wohnung mit fast 100 qm. Ich kenne sehr viele Leute die erstaunlich große Wohnungen haben.

      Diese Logik, das mehr Wohnungen im oberen Preissegment keinerlei Auswirkungen auf die billigeren Wohnungen haben sollen erschließt sich mir absolut nicht. Da wird immer so getan als ob das zwei komplett getrennte Märkte wären. Natürlich erhöht ein mangel an besseren Wohnungen auch den Druck bei den einfacheren Wohnungen. Und natürlich entspannt es die Lage bei den einfacheren Wohnungen etwas, wenn Menschen mit höherem Einkommen in die etwas teureren Wohnungen ziehen können.

      Das „Steuersenkungen für günstige Wohnungen“ klingt ja erst mal gut, aber wie verhindert man, dass das dann nicht doch ausgenutzt wird? Da wird mit sehr viel Geld etwas subventioniert was am Ende vermutlich doch wieder durch irgendwelche Schlupflöcher zunichte gemacht wird.

      Ich halte dieses ganze wir-gegen-die für absolut irre. Zum einen gehst du ja offensichtlich davon aus, das ich von hohen Mieten nicht betroffen bist, obwohl du weißt, dass ich Mieter bin. Glaubst du denn, ich zahle gerne die Hälfte meines guten Gehalts für eine zu kleine Wohnung? Zum anderen glaubst du offensichtlich, das wenn man nur gar keinen Wohnraum für Menschen mit höheren Einkünften schafft die sich garantiert einfach in Luft auflösen werden.

      • „Aber wie willst du denn das Dilemma auflösen, was ich angesprochen habe? Wie sollen alle in riesigen Wohnungen leben können, wenn der Platz in einer Stadt nun mal begrenzt ist?

        1. Es leben nicht alle in riesigen Wohnungen. Zahlen zu Wohnfläche und (gestiegenen) Belegungsdichte
        gibt es z.B. hier: https://www.ibb.de/media/dokumente/publikationen/berliner-wohnungsmarkt/wohnungsmarktbericht/ibb_wmb_zusammenfassung_2015.pdf

        2. Den Wohnungsmangel kann man durch sinnvolle Verdichtung reudzieren. Dachausbauten, Baulücken füllen, oder auch die Bebauung von Freiflächen wie das Tempelhofer Feld. Da stimme ich mit dir überein. Ein Dezentralisierung halte ich auch für sinnvoll. Wenn in den äußeren Bezirken auch eine gute Wohn-und Lebensqualität vorhanden ist, gibt es weniger Gedrängel in der Innenstadt. Und wenn das immer noch nicht reicht, muss eben Brandenburg ran 🙂

        „Da ich selber Mieter bin, bin ich natürlich von dem Problem betroffen. Glaubst du denn, Menschen mit höheren Einkommen müssten keine Miete zahlen?“

        Wo habe ich das behauptet? Ich fand nur deine Haltung sehr fragwürdig, weil Du die Probleme vieler Mieter/innen runterspielst (haben ja alle riesige Wohnungen) und die Verdrängung von Leuten mit niedrigen Einkommen in Kauf zu nehmen scheinst.

        „Durchschnittsverdiener leben in Berlin nach wie vor in riesigen Wohnungen. Ich war einer davon. Wir hatten zu zweit eine Wohnung mit fast 100 qm. Ich kenne sehr viele Leute die erstaunlich große Wohnungen haben.“

        1. Wie ich die berufliche Situation der von Webels einschätze, wart ihr in Berlin nur gefühlter Einkommensdurchschnitt. In Berlin sind das übrigens 1650 € Netto/Monat.

        2. Ihr beiden und euer Freundeskreis seid nicht das Maß der Dinge. Probehalber kannst du gerne mal überlegen, was eure Freunde arbeiten, welche Einkommen sie haben und wie alt deren Mietverträge sind. Und dann überlege, ob das auch auf Azubis, Studenten, Berufsänfänger, alte Leute usw. übertragbar ist.

        3. Mit nur 1650 € Einkommen würde viele Vermieter abwinken. Denn auch eine bescheidene Single-Wohnung kostet heute warm sehr schnell 700 Euro.

        „Diese Logik, das mehr Wohnungen im oberen Preissegment keinerlei Auswirkungen auf die billigeren Wohnungen haben sollen erschließt sich mir absolut nicht.“

        Hochpreisiger Neubau = teure Wohnung Nr 1. Nach einem Auszug kann der Vermieter den Preis über Mietspiegelniveau anheben = teure Wohnung Nr 2. Und dadurch sind Leute mit niedrigen Einkommen von beiden Wohnungen ausgeschlossen. Von Entspannung für diese Schicht kann daher keine Rede sein.

        „Das “Steuersenkungen für günstige Wohnungen” klingt ja erst mal gut, aber wie verhindert man, dass das dann nicht doch ausgenutzt wird?“

        Das Gesetze und Strukturen geschaffen werden müssen, um evl. Missbrauch zu verhindern ist klar. Das Ziel sollte erstmal sein Instrumente zu haben, mit der gemeinnütziger (nicht-profit orientierter) Wohnungsbau überhaupt möglich wird und langfristig bestehen bleibt. Evl. ist es auch notwendig nicht-staatliche Strukturen zu bilden oder auszubauen (siehe Mietshäusersyndikat), um zu verhindern, das bei veränderter pol. Situation alles wieder über den Haufen geworfen wird.

        „Zum anderen glaubst du offensichtlich, das wenn man nur gar keinen Wohnraum für Menschen mit höheren Einkünften schafft die sich garantiert einfach in Luft auflösen werden.“

        Leute mit höheren/hohen Einkommen haben keine Probleme Wohnraum zu finden, Eigentum zu kaufen oder zu bauen. Der jetzige Wohnungsmarkt ist fast ausschließlich auf diese Schicht ausgerichtet. Das diese Schicht Not leide, stellt die Tatsachen auf den Kopf. Die obere Mittelschicht ist mit ihrer egoistischen Eigentums- und Investitionsdenke dafür mitverantwortlich, das die Immowirtschaft so asozial agiert.

  6. Die Debatte zum Tempelhofer Feld fand ich sehr spannend. Ich arbeite für eine Partei, sie sich damals für den kompletten Erhalt des Geldes und gegen die Bebauung ausgesprochen hat. Gleichzeitig fordern wir niedrige Mieten, keine Verdrängung, aber bitte auch keine Bauprojekte. Das passt nicht aufeinander und ist hinsichtlich der massiven Herausforderungen beim Thema Wohnraum feige. Eine Bebauung von 40% des Tempelhofer Feldes würde wenig an seiner Weite ändern. Gleichzeitig bietet das Gebiet eine einmalige Chance, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen für Menschen, sie sich Leben im S-Bahn-Ring bald nicht mehr leisten können. Ich hoffe, dass diese Debatte in den nächsten Jahren wieder aktuell wird.

  7. Ich höre Euren Podcast gern und schon seit längerem. Aber was Ihr über G20 und Polizeigewalt in den Raum verbreitet , lässt mein Ohrschmalz eitern.

    Ich bin links eingestellt, aber Bitte doch mit gesunden Menschenverstand !!!!

    Hat die Polizeiführung Fehler gemacht ? Sicherlich aber das ist doch keine Entschuldigung dafür, dass der arme Demonstrant aus Angst (weil der Polizist so böse gekleidet ist) erstmal ein Auto anzündet???? Ich glaube es hackt!

    S

  8. Zu der These mit der Lüge:
    Ich vermute das liegt auch daran, dass es in unserer Gesellschaft als Schwäche angesehen wird wenn man seine Meinung ändert. Man verteidigt also lieber die Lüge, als dass man zugibt, dass man falsch lag. Dabei sollte aber gerade das höher angesehen werden weil der Mensch eben in der Lage ist seine Meinung auf Grund neuer Fakten zu überdenken und zu ändern. Das ist leider nicht so und in vielen Diskussionen werden dann aussagen aus der Vergangenheit hochgeholt die man vor langer Zeit geäußert hat. Ja, ich ändere meine Sicht auf die Welt, ich bin nicht der der ich vor ein paar Jahren war.

    Ausserdem sollten wir wissenschaftlicher an Aussagen herangehen. Eine Theorie, egal wie geartet ist erstmal eine Theorie. Daran ist nichts irgendwie gut oder schlecht, die kann man auf Grund der Faktenlage überprüfen und sollte sie nicht auf Grund von Mehrheitsmeinung als Verschwörungstheorie oder Ähnliches abstempeln. Das zeigt nämlich gleich, dass man nicht nachdenkt, man wirft dem Gegenüber vor Verschwörungstheoretiker zu sein und ist fein raus, hat sein eigenes Weltbild gerettet weil man nichtmehr nachdenken muss ob die Theorie des Anderen vielleicht doch wahr ist. In der Wissenschaft ist erstmal alles zulässig und dann kann man das prüfen und aussortieren wobei streng gilt dass nur weil etwas sehr unwahrscheinlich ist, ist es noch nicht falsch. Gerade in der heutigen Welt werden einige Skandale/kriminelle Machenschaften (ich erinnere an den Leuna Skandal http://investigativ.org/wp-content/uploads/2013/07/Geldwaesche-Grafik.jpg) mit Absicht kompliziert geschtaltet damit eben niemand den Überblick behält. Man sollte auch bedenken, dass viele heutige Wahrheiten einmal Verschwörungstheorien waren. Hätte niemand hinterfragt dass die Erde eine Scheibe ist würde das heute noch in Schulen gelehrt. Wir sollten anfangen uns eigene Meinungen zu bilden und nicht bild Dinge zu übernehmen. Aussagen zu hinterfragen. Als Kind kommen wir neugierig zur Welt, wir fragen immer nach dem Warum? Und das wird uns von den Eltern und auch in der Schule aberzogen, klar das nervt auch immer alles erklären zu müssen. Aber dadurch haben wir am Ende Menschen die nurnoch wenig hinterfragen, verstehen wollen, dafür aber gerne Wissen aufnehmen wie ein Schwamm. Ist in der Schule auch sehr praktisch, in fast allen Fächern dominiert das Auswendiglernen, man lernt also zu lernen – und weil man dann gut darin ist Fakten aufzusaugen macht man genau das, leider auch dort wo es nicht zielführend ist. Gerade Facebook und Twitter und vermutlich noch weitere neue Dienste begünstigen das, dort wird kaum noch begründet, es kommen kurze Statements, Pauschalaussagen und wer dazugehören will zur Gruppe übernimmt diese in sein Weltbild. Das ist brandgefährlich weil es zu einer Gesellschaft führt die anfällig ist für Ideologien jeder Art.

    Ganz schlimm sind auch Denkverbote. So Sachen wie „Putinversteher“, selbst das verstehen wollen wird schon verurteilt. Verstehen bedeutet aber noch lange nicht gleicher Meinung zu sein. Genauso wie heute gefühlt Jeder im Internet mit Pauschallabeln wie „Nazi“ oder „Libertär“, … bezeichnet wird. Ja, das ist aus der Sicht dessen der Andere so bezeichnet sehr einfach und erspart viel Denkarbeit, ist aber meistens grob falsch wie man z. B. bei dem Google Memo jetzt schön sehen kann. Da wird die Art der Umsetzung von Diversität kritisiert, aber nicht Diversität an sich. Genau wie wenn man die Politik Israels kritisieren will und gleich als Nazi beschimpft wird. Aus meiner Sicht ist das eine kaputte Diskussionskultur aus der ich mich weitestgehend zurückziehe. Bei mir mit Freunden aus der Wissenschaft wird komplett anders diskutiert als ich es auf Twitter und auf Facebook erlebe.

    Ich hoffe sehr, dass ich das eines Tages noch ändert, wir unser Hirn verwenden. Das ist auch einer der Gründe wieso ich Lehrer werde auch wenn man da wohl nicht wirklich viel verändert in den Köpfen.

    /Rant und vielen Dank für Eure tolle Sendung!

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